Mehr Raum zum Leben und Arbeiten
Wie kann in Basel wieder schneller und einfacher gebaut werden? Wir haben zusammen mit Fachleuten ein Themendossier mit 22 konkreten Lösungsansätzen erarbeitet. Es zeigt auf, wie wir schneller bauen, Umbauten vereinfachen und unsere Flächen besser nutzen können.
Der Beitrag erschien erstmals in der Kleinbasler Zeitung 9/2025.
Basel steht im Wettbewerb mit anderen Regionen. Wer hier wohnen und arbeiten will, braucht Platz – für Arbeitsplätze, Wohnungen, Schulen und Freizeit. Doch Raum ist knapp, Bauprojekte dauern oft zu lange und viele Verfahren sind unnötig kompliziert. Damit Basel auch in Zukunft attraktiv bleibt, hat die Handelskammer beider Basel zusammen mit Fachleuten ein Themendossier mit 22 konkreten Lösungsansätzen erarbeitet. Es zeigt auf, wie wir schneller bauen, Umbauten vereinfachen und unsere Flächen besser nutzen können.
Umbauen statt abwarten
Viele Eigentümerinnen und Eigentümer kennen es: Schon kleine Änderungen wie ein neues Fenster oder eine neue Küche können teils lange Verfahren auslösen. Noch schwieriger ist es, Häuser so zu erweitern, dass bestehende Mietparteien bleiben können und gleichzeitig zusätzliche Wohnungen entstehen. Auch wenn ökologische Sanierungen anstehen, kommt es zu solchen Konflikten. Darum braucht es klare Regeln, die Umbauten und Erweiterungen erleichtern – ohne gleich die strengen Vorschriften für Neubauten zu übernehmen.
Tempo bei Bewilligungen
Baugesuche müssen rascher entschieden werden. Wird ein Gesuch durch die Verwaltung innert drei Monaten nicht behandelt, sollen automatisch alle Beteiligten an einen Tisch kommen, um offene Fragen zu klären. In Baden-Württemberg gilt sogar: Wird die Frist überschritten, ist das Baugesuch automatisch bewilligt.
Mehr Höhe für Neubauten
Damit die wenigen Flächen in Basel besser genutzt werden, braucht es eine verbindliche Mindesthöhe für Neubauten in bestimmten Gebieten. So entstehen zusätzliche Wohn- und Arbeitsflächen. Folglich können Infrastrukturen wie Schulen, Tram oder Einkaufsmöglichkeiten effizienter genutzt werden. Das schafft mehr
Wohnraum und ist zugleich nachhaltiger.
Einsprache – aber rechtzeitig
Heute können Einsprachen ein Projekt jahrelang verzögern. Deshalb sollten alle Fachstellen und Betroffenen ihre Anliegen zu Beginn einbringen können. Späte Einsprüche verursachen nur Mehrkosten. Zudem dürfen
offensichtlich aussichtslose Beschwerden Bauvorhaben nicht blockieren.
Flexibler planen
Mit der neuen Idee einer «Entwicklungszone plus» sollen Politik und Gemeinden klare Vorgaben für die Normbauweise machen – aber gleichzeitig mehr Spielraum beim Planen lassen. Zum Tragen kommt eine solche Zone, wenn bereits Gebäude stehen und die Fläche weiterentwickelt werden soll. Klare Vorgaben, wie gebaut werden darf, sind dabei zentral. Dazu zählen etwa Vorschriften an preisgünstigen Wohnraum oder ökologische Ziele.
Für lebenswerte Region
Mit diesen Impulsen will die Handelskammer dazu beitragen, dass Basel im Standortwettbewerb mithalten kann. Wir brauchen mehr Raum zum Wohnen und Arbeiten, einfachere Regeln und effizientere Verfahren. So bleibt unsere Region attraktiv und lebenswert – für Wirtschaft und Gesellschaft.
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