Page 16 - Stromzukunft
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Angesichts realistischer Knappheitsszenarien stellt sich allerdings
nicht nur die Frage der technischen Exportfähigkeit, sondern ebenso die
der Exportbereitschaft der benachbarten Länder während einer akuten
Strommangellage. Mit dem vollendeten deutschen Ker nenergieausstieg
im Jahr 2023 wird die Zuverlässigkeit der Stromimporte im Winter 2023
auf die Probe gestellt. Das anvisierte Stromabkommen mit der EU dient
primär dazu, Netzstabilitäten besser zu koordinieren, um kurzfristige
Blackouts zu vermeiden. Es ist daher ein wichtiger Baustein der Ver-
sorgungssicherheit. Jedoch kann es in Strommangellagen keine fehlen-
den Kraftwerkskapazitäten ersetzen.
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STUDIE BFE 2018 SWISSGRID 2020 SCHIPS UND
BORNER 2018
Exportfähigkeit EU grossmehrheitlich unsicher, unterscheidet infrage gestellt
sichergestellt sich je nach Szenario
Exportbereitschaft EU als Voraussetzung als Annahme infrage gestellt
Untersuchungsjahr(e) 2020, 2025, 2030, 2035 2030 bis 2050
Risiken • Bis 2025 keine • Versorgungssicherheit • Sichere und zuverläs-
Ver sorgungsprobleme. ist im Basisszenario sige Stromversorgung
sichergestellt, je nach ist ab 2020er-Jahren
• In den meisten Sze na- Szenario kann es in Gefahr.
rien bis 2030 und
2035 nicht kritisch. aber zu grösseren Ver- • Suffizienzanstren-
sorgungsengpässen
• Risiken für Versor- kommen. gungen werden durch
gungsengpässe liegen Nach fragewachstum
innerhalb der EU • Die Szenarien basieren kompensiert.
aufgrund unzureichen- auf Aus fällen von An- • Steigende Energie-
der Übertragungs- lagen (Kern kraftwerke, kosten.
systeme oder bei star- Wasserkraftwerke
kem Rückgang und Netzelemente) im
des deutschen Kohle- In- und Ausland.
stroms ohne gleich-
wertige Kompensation.
Ausgangslage