Page 13 - Stromzukunft
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Wie sich das Stromangebot der Schweiz über das Ka- wirtschaftliche Gewinnoptimierung zurückzuführen
lenderjahr zusammensetzt, zeigt Abbildung 3. Verwen- und muss nicht zwangsläufig eine «Lücke» im ange-
det wurden dabei die Mittelwerte der vergangenen zeigten Umfang darstellen.
zehn Jahre, um untypische Abweichungen einzelner
Jahre auszugleichen. Während der Sommermonate Mai Das Stromangebot und die -nachfrage während der ver-
bis August kam es zu einem deutlichen Produk tions- gangenen Winterhalbjahre in der Schweiz sind in Ab-
überschuss, da die Wasserkraftwerke mehr produzier- bildung 4 dargestellt. Der Schweizer Stromverbrauch
ten als im Jahresdurchschnitt. Gleichzeitig sank die ist während des Winterhalbjahres über die vergange-
nationale Stromnachfrage im gleichen Zeitraum we- nen Dekaden angestiegen und wird regelmässig durch
gen steigender Umgebungstemperaturen. Im Sommer Importe aus den umliegenden Ländern gedeckt. Der
ist die Schweiz daher insgesamt ein Nettoexporteur Grund hierfür liegt in einem höheren Stromverbrauch
von Strom. Entgegengesetzt liegt während des Winter- bei gleichzeitig geringerer Stromproduktion durch
halbjahrs die Stromnachfrage über und die produzier- Kernkraftwerke. Importe aus den Nachbarstaaten re- 13
te Strommenge unter dem Jahresdurchschnitt. Die da- lativieren heute die Risiken einer fehlenden inländi-
raus resultierende Differenz wird durch Strom importe schen Produktion für die Stromversorgungssicherheit
gedeckt. Diese Praxis ist zum Teil auch auf betriebs- der Schweiz.
ELEKTRIZITÄTSBILANZ SCHWEIZ WÄHREND WINTERHALBJAHR
140’000
120’000
100’000
80’000
60’000
40’000
20’000
0
1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20
Wasserkraftwerke Kernkraftwerke Konventionell-thermische und
erneuerbare Kraftwerke
Importe Landesverbrauch
Abbildung 4: alle Angaben in Terajoule (TJ).
Quelle: eigene Berechnungen auf Basis der «Elektrizitätsbilanz der Schweiz», 2020, BFE.
Ausgangslage