Page 14 - Stromzukunft
P. 14
Woher die Stromimporte während des Winterhalbjahres in der vergange-
nen Dekade stammen und wohin sie aus der Schweiz gehen, illustriert
Abbildung 5. Mit 51 Prozent kommt ein Grossteil des importierten Stroms
aus Deutschland, gefolgt von Frankreich und Österreich mit 27 bezie-
hungsweise 20 Prozent. Die Abbildung verdeutlicht auch die Rolle der
Schweiz beim Stromtransit von Nord nach Süd: So exportiert die Schweiz
mehr Strom nach Italien, als sie aus Deutschland importiert. Die geografi-
sche Lage der Schweiz im europäischen Verbundnetz inmitten der gröss-
ten und liquidesten Teilmärkte lässt eine Stromimportstrategie logisch
erscheinen. Zumal die Transportinfrastruktur der Schweiz für Strom he-
rausragend ist, was durch ihre Rolle als Stromtransitland zwischen Nord-
und Südeuropa verdeutlicht wird. Hierbei spielt die Region Basel /Nord-
14 westschweiz eine Schlüsselrolle. Denn hier befinden sich die Anschluss-
stellen der Netze für die grossflächige und überregionale Verteilung des
Stroms aus dem Norden.
Doch technische Machbarkeit und ökonomische Opportunität einer Strom-
importstrategie beleuchten nur eine Seite der Medaille. Die Abhängigkeit
der Stromversorgung vom Ausland muss im Hinblick auf die Versor-
gungssicherheit in der Schweiz diskutiert werden.
PHYSIKALISCHE EINFUHR UND AUSFUHR VON ELEKTRIZITÄT
DEUTSCHLAND
1
FRANKREICH
3’516 38’01 ÖSTERREICH
19’682
869 15’106
SCHWEIZ
8’542
47’015
1’102
ITALIEN
Abbildung 5: physikalische Einfuhr in die Schweiz oder Ausfuhr von Elektrizität aus der Schweiz während
des Winter halbjahres nach Ländern (Mittelwerte 2010–2020). Alle Angaben in Terajoule (TJ).
Quelle: eigene Berechnungen und Darstellung auf Basis von Daten von ETRANS/Swissgrid beziehungsweise
des BFE, 2020.
Ausgangslage