Eine sicherere Bank
Basel ist nicht die grösste, aber eine der wichtigsten Städte, wenn es um den Schweizer Finanzplatz geht.
von Wilma Fasola
Erstmals erschienen im Special Standort Basel der Handelszeitung in Kooperation mit der Handelskammer beider Basel
Basel gehört neben Zürich und Genf zu den drei wichtigsten Finanzplätzen der Schweiz und trägt jährlich rund 5 Milliarden Franken zur Bruttowertschöpfung bei. Dies ent spricht rund 10 Prozent des kantonalen Bruttoinlandprodukts (BIP) und unterstreicht die stabile volkswirtschaftliche Bedeutung der Stadt. «Basel verbindet eine starke Kantonalbankentradition mit einer vielfältigen Struktur von Versicherern, Vermögensverwaltern, Pensionskassen, Treuhändern und grenznahen Spezialisten», sagt Regula Berger, CEO der Basler Kantonalbank (BKB). «Die Stärke des Finanzplatzes Basel liegt dabei nicht in seiner Grösse, sondern in seiner Nähe zur Region, zur Kundschaft und zu den konkreten Bedürfnissen der Menschen und Unternehmen.» Ergänzt werden diese Vorzüge durch die geografische Lage an der Grenze zu Deutschland und Frankreich sowie durch die wirtschaftliche Kraft der Stadt.
Starke Grösse in der Schweiz
«Ein Vorteil von Basel ist die Standortattraktivität mit einem eigenen Flughafen, dem Rheinzugang und der Trinationalität», so Regula Berger. «Der grosse Life-Sciences-Sektor der Stadt generiert ein fruchtbares Ökosystem für KMU und die gesamte Region, wovon auch die Finanzindustrie profitiert.» Und die Zahlen können sich sehen lassen: Mit rund 115 Milliarden Franken verwaltetem Vermögen, einem grossen Bestand an Hypothekar- und Firmenkrediten und über 12'000 Beschäftigten im Finanzsektor ist man eine wichtige Grösse auf dem Schweizer Finanzplatz. «Mit 26 Banken und 110 Filialen ist Basel für grenzüberschreitende Dienstleistungen sehr attraktiv», ergänzt die CEO der BKB. «Trotz der starken Konkurrenz und den Herausforderungen wie der zunehmenden regulatorischen Komplexität und dem Fachkräftemangel hat Basel den Vorteil, qualifizierte Arbeitskräfte aus der Region und den benachbarten Ländern anzuziehen.» Ebenfalls leistet man mit einem Hypothekarvolumen von rund 40 Milliarden Franken einen wichtigen Beitrag in Bezug auf die regionale Wohnraumentwicklung. Anzunehmen ist, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren neue Chancen und Wachstumsbereiche insbesondere aufgrund der demografischen Entwicklung und des steigenden Bedarfs an individueller Beratung zu erwarten sind. Themen wie Vorsorge, Nachfolgeregelung und Vermögensstrukturierung gewinnen an Bedeutung. «Die demografische Entwicklung führt zu einem wachsenden Bedarf an individueller Beratung, von der Vorsorge über die Vermögensstrukturierung bis hin zur Nachfolgeregelung», so Berger. «Nachhaltige Finanzierungen in Immobilien- und KMU-Bereichen bieten zusätzliches Potenzial.»
Responsible Finance im Fokus
«Rund 15,7 Milliarden Schweizer Franken an bestehenden Firmenkrediten zeigen die zentrale Bedeutung Basels als Finanzierungspartner für die regionale Wirtschaft», fasst es die CEO der BKB zusammen. «Das Life-Sciences-Ökosystem der Stadt trägt ebenfalls zur hohen Wertschöpfung und zur Bedeutung des Finanzsystems bei.» Die wichtigsten Akteure auf dem Basler Finanzplatz sind die angesprochenen 26 Banken vor Ort und die 110 Filialen. Dazu kommen Vereinigungen wie der Verband der Kantonalbanken, die Schweizerische Bankiervereinigung und die Asset Management Association – alle haben ihren Sitz im Dreiländereck. «Eine herausragende Rolle spielt die BIZ, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich», sagt Regula Berger. «Als eine der wichtigsten internationalen Finanzorganisationen fungiert die BIZ als Bank der Zentralbanken und koordiniert globale Währungs- und Finanzstabilitätsfragen.»
Und schlussendlich geht es bei allem auch um das Thema Nachhaltigkeit. Dazu Regula Berger von der BKB abschliessend: «Die Stadt hat einen klaren politischen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsanspruch und strebt als einzige Stadt in der Schweiz bis 2037 ein Netto-null-Ziel an. Der erste Social Bond der Schweiz, emittiert vom Kanton Basel-Stadt, unterstützt den gemeinnützigen Wohnungsbau und zeigt das Engagement der Stadt für nachhaltige Lösungen.» Zusammenfassend lässt sich daher auf jeden Fall sagen: Der Finanzplatz Basel zeigt sich stabil und zukunftsorientiert, geprägt von Nähe, von starker regionaler Vernetzung und von innovativen Potenzialen. Projekte – wie das neben dem Hauptsitz der BIZ geplante Hochhaus mit begrüntem Dach und einer Holzfassade oder der von der Helvetia schon umgesetzte Campus mit öffentlicher Rooftop-Bar – sind klare Zeichen und ein Statement dafür, dass alle Akteure auch weiterhin fest an den Standort Basel glauben.
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