Salz – ein wertvoller Bodenschatz für die Region und die Schweizer Wirtschaft

22.11.2018

Beeinträchtigungen der Mobilität können riesige Schäden für die Schweizer Wirtschaft bedeuten, sowohl beim multinationalen Expressfrachtdienstleister wie auch beim Bauunternehmer aus Birsfelden. Salz ist unbestritten das wirkungsvollste und wirtschaftlichste Mittel, wenn es darum geht, die Strassen im Winter für den Verkehr sicherer zu machen. Drei Salinen sichern die Versorgung der gesamten Schweiz mit Salz, das in der Schweiz seit mehr als 500 Jahren gefördert wird. Zwei davon befinden sich in der Nordwestschweiz: in Riburg (AG) und Schweizerhalle (BL).

Die Saline Riburg in Rheinfelden ist seit 1848 in Betrieb. Sie produziert jährlich 300'000 Tonnen Salz, das vorwiegend für Industrie und Gewerbe sowie als Auftausalz benötigt wird. Hier befinden sich auch zwei riesige Lagerhallen, die zusammen über 180'000 Tonnen Auftausalz fassen. Damit garantieren die Schweizer Salinen jederzeit eine sichere Mobilität auf den Schweizer Strassen.

Die Saline Schweizerhalle in Pratteln wurde 1837 in Betrieb genommen. Sie stellte eine wichtige Grundlage für die industrielle Erfolgsgeschichte der Region dar. Denn die grossen Landreserven, die Lage am Rhein und die Verfügbarkeit von Salz waren wichtige Faktoren für die Ansiedelung der chemischen Industrie. Aus Schweizerhalle stammen rund 220'000 Tonnen der gesamten Schweizer Salzproduktion. Neben den Spezialsalzen für die Industrie und Landwirtschaft produzieren die Schweizer Salinen in Schweizerhalle auch Lebensmittelsalz, das in allen Schweizer Haushalten auf dem Tisch steht.

Die Salzindustrie – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region

Das „weisse Gold" ist auch heute noch ein wichtiger Rohstoff für die regionale Wirtschaft und somit ein erheblicher Standortvorteil. 2017 haben die Schweizer Salinen über 400 Grosskunden in der Nordwestschweiz mit 155'000 Tonnen Salz beliefert, darunter Gemeinden, Lebensmittelhersteller und chemisch-pharmazeutische Betriebe. Dabei erzielte sie einen Umsatz von rund 26 Mio. Schweizer Franken.

Rund um die Schweizer Salinen hat sich in der Region ein wichtiger Wirtschaftszweig etabliert. Vom Ingenieurbüro, über die lokale Schreinerei und Spenglerei bis hin zur Transport- und Baufirma: Rund 300 Firmen haben von den Schweizer Salinen letztes Jahr Aufträge in der Höhe von fast 20 Mio. Franken erhalten. Aufträge, die wiederum wertvolle Arbeitsplätze sichern. Nicht zu vergessen sind die erheblichen Steuereinnahmen für die Standortgemeinden und für den Kanton.

Somit stellt die Salzgewinnung in der Nordwestschweiz nicht nur die Versorgung der gesamten Schweiz mit Salz sicher. Sie ist auch ein wichtiger Baustein unseres prosperierenden Wirtschaftsraums.

 

Bild: © Dreamstime, Adrianam13

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Kommentare

04.01.2019 - Rolf Maximilian Vogt

Salz ist kein wertvoller Bodenschatz, und schon gar nicht das weisse Gold, wie uns die vorstehende Information der HKBB glauben machen will. Dafür ist sein Wert viel zu gering. Es ist ein billiges Massenprodukt, welches an den Meeresküsten Europas und der ganzen Welt unendlich und auf einfache Weise gewonnen wird, während man in der Region Basel in mehr als 100 Metern Tiefe immer noch weiter mit grossem Aufwand und zum Missfallen der lokalen Bevölkerung nach Salzablagerungen weiterbohren will, welche das Urmeer vor Millionen von Jahren hinterlassen hat.

Ein Kilo Speisesalz kostet im Laden gerade einmal einen Franken. Aber die Hälfte der jährlichen Förderung von bis 500‘000 bis 600‘000 Tonnen aus den beiden Salinen Riburg und Schweizerhalle landet ohnehin als Auftausalz auf der Strasse. Dies zwar zu einem viel tieferen Tonnenpreis als Speisesalz, wie auch die weiteren Mengen, welche in die Industrie gehen. Den Preis, welchen die Gemeinden und die Industrie jedoch für ihre Salzbezüge an den Monopolbetrieb Schweizer Salinen AG zu bezahlen haben, sind immer noch mehr als doppelt so hoch wie im europäischen Umland.

Die Aufhebung des kantonalen Salzregals in der Schweiz ist überfällig. Sein Ursprung geht auf den Walliser Karl Stockalper zurück, welcher sich im Jahre 1648 das Salzmonopol sicherte, als er das Salz auf seinen Saumpfaden vom Süden über den Simplonpass ins Wallis transportierte, und was ihm zu grossem Reichtum verholfen hat.

Aufgrund der verschachtelten Struktur und der Beteiligungen aller Kantone am Monopolunternehmen Schweizer Salinen AG, welches in deren Auftrag Steuern in Form von Regalgebühren erheben und dank überhöhten Monopolpreisen Dividenden auszahlen kann, wird die Aufhebung aber eine schwierige Angelegenheit werden. Die Problematik wird im Beitrag der NZZ vom 28. Dezember 2018, Seite 15 – „Salz war einst wertvoll, heute besteht eine Überversorgung“ ausführlich erklärt und kann zur Meinungsbildung sehr empfohlen werden.

Die vorgeschobene Angst vor Lieferengpässen bei Auftausalz ist völlig unbegründet. In den strengen Wintern 1999 und 2003 haben die Schweizerischen Salinen AG bereits selber einige tausend Tonnen mit Rheinschiffen importiert, und damit den Mehrbedarf kurzfristig gedeckt. Dies können sie auch in Zukunft jederzeit unbeschränkt und kostengünstiger als in Eigenförderung tun, sobald sich Bedarf ergibt.

Die Schweizer Salinen AG sollen die getätigten Investitionen amortisieren und weiter an den heutigen Standorten produzieren, bis die Salzvorkommen eines Tages zur Neige gehen. Aber sicher nicht auf umweltzerstörende, suboptimale und teure Art und Weise versuchen, dieses Monopol mit neuen Bohrungen in der Rütihard oder anderswo auf unendliche Zeit zu zementieren.

Dass die Handelskammer sich mit ihrer oberflächlichen, einseitigen und tendenziösen Information vor den Karren eines Monopolbetriebes spannen lässt, und ihre Mitglieder mit teilweise falschen Informationen zu beeinflussen versucht, wirft ein Bild von falscher Wirtschaftsfreundlichkeit ab.

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