Reisefreiheit in Europa – dank den Bilateralen

17.07.2025

Sommerzeit ist Ferienzeit. Ob ein Wochenende in Paris, Wandern in Südtirol oder Badeferien in Spanien – all das ist so unkompliziert, dass wir es oft als selbstverständlich ansehen. Doch diese Reisefreiheit in Europa ist kein Zufall: Sie ist das Resultat von bewährten Verträgen zwischen der Schweiz und der EU. 

Dank der Bilateralen Abkommen dürfen wir uns in den EU-Staaten frei bewegen, dort Ferien machen, studieren oder arbeiten. Das Schengen-Abkommen sorgt dafür, dass an den Grenzen keine mühsamen Kontrollen mehr stattfinden. Wer mit dem Auto nach Italien fährt oder mit dem Flugzeug nach Portugal reist, muss nicht mehr lange Wartezeiten oder strikte Einreisekontrollen befürchten. Das spart Zeit, Nerven und Kosten.

Unkompliziert verreisen

Wie wertvoll das ist, zeigt ein Blick nach Grossbritannien. Seit dem Brexit ist Reisen ins Vereinigte Königreich deutlich komplizierter geworden. Schweizerinnen und Schweizer brauchen zwingend einen gültigen Reisepass – die Identitätskarte reicht nicht mehr. Wer das vergisst, muss im Notfall in letzter Minute einen Notfallpass beantragen, oft verbunden mit hohen Gebühren und Stress vor der Abreise. Die Anzahl Notfallpässe am EuroAirport hat sich nach dem Brexit mehr als verdoppelt – im Vergleich zur Zeit vor Corona. Zudem müssen Reisende vorher ein ETA – eine elektronische Reisegenehmigung – beantragen, die rund 20 Franken kostet.

Solche Erfahrungen führen uns vor Augen, wie schnell man Vorteile verlieren kann, die lange als normal galten. Die Bilateralen III, die die Schweiz mit der EU ausgehandelt hat, sichern die bewährte Zusammenarbeit in Europa – nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch bei der Reisefreiheit, in der Forschungszusammenarbeit, bei der Stromversorgung und im Verkehr.

Bilaterale erleichtern Alltag

Gerade jetzt in der Reisesaison sollten wir uns bewusst machen, dass die Bilateralen keine abstrakten Verträge sind. Sie prägen unseren Alltag: Sie ermöglichen spontane Ferien, unkomplizierte Geschäftsreisen und Austausch über Grenzen hinweg. Damit diese Freiheit bleibt, braucht es jetzt ein klares politisches Bekenntnis zum Bilateralen Weg und den Willen, unsere Beziehungen zu Europa konstruktiv weiterzuentwickeln.

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Kommentare

29.07.2025 - Jörg Selinger

Vielen Dank für den eindrucksvollen Bericht. Wir sind im Juni nach Schottland geflogen und konnten erleben wie es ist, jeweils bei den Einreisen in Basel und Edinburgh kontrolliert zu werden. Das macht definitiv keinen Spass.

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