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Mit KI Wettbewerbsvorteile sichern

18.03.2025

Ist es für Unternehmen tatsächlich unumgänglich, im Produktionsprozess künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen? Oder können Firmen auch in Zukunft darauf verzichten? Klar ist, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz für produzierende Unternehmen gut vorbereitet und durchdacht sein muss.

Warum sollten Unternehmen KI im Produktionsprozess einzusetzen? 

Christof Klöpper: Für produzierende Unternehmen hat der Einsatz von KI enormes Potential. KI sorgt dafür, dass Firmen wettbewerbsfähig bleiben. Mit dem Einsatz von KI können Unternehmen schneller auf Marktveränderungen reagieren und innovative Lösungen entwickeln. So können Prozesse verbessert, Kosten reduziert und die Qualität von Produkten verbessert werden. Um effizienter zu produzieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, kann KI entscheidende Impulse geben. Wer auf den Einsatz von KI verzichtet, riskiert, den Anschluss an die technologische und wirtschaftliche Entwicklung zu verlieren.

Martin Dätwyler: Künstliche Intelligenz gewinnt zunehmen sowohl in unserem Alltag als auch in Geschäftsprozessen an Relevanz. KI kann Impulse und Raum für neue Innovationen schaffen. Besonders in der Region Basel, mit dem AI-Supercomputer und dem Quantum Basel buchstäblich vor der Tür, birgt die Technologie grosses Potenzial. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz können repetitive Aufgaben automatisiert und Prozesse optimiert werden. Dadurch sparen Unternehmen Zeit und Kosten und verbessern ihre Widerstandsfähigkeit am Markt.

Weshalb wird der Einsatz von KI für produzierende Firmen immer wichtiger?

Dätwyler: Der Nutzen und die Möglichkeiten von KI entwickeln sich ausserordentlich schnell, weshalb es für Firmen, im Besonderen für KMU, umso wichtiger ist, den Anschluss nicht zu verlieren. Die Schweiz hinkt bei der Einführung neuer Technologien im internationalen Vergleich oft hinterher. Gerade für KMU spielen Flexibilität und eine kurze Reaktionszeit auf neue Trends eine grosse Rolle. Genau hier kommt die künstliche Intelligenz ins Spiel. Sie vermag es, verschiedenste Arbeiten unter menschlicher Aufsicht selbstständig und in kürzester Zeit zu erledigen und Prozesse somit zu optimieren.

Klöpper: Weil sich die Märkte und Technologien zunehmend schneller entwickeln, ändern sich auch die Kundenbedürfnisse. Kunden erwarten innovative, personalisierte Produkte und kürzere Lieferzeiten. Gleichzeitig steigen auf Unternehmensseite die Kosten für Ressourcen, Energie und Arbeit. Beispielsweise hat die Firma Küffer Elektro-Technik, die in Basel eine Niederlassung hat, mit der Einführung einer KI-basierten Plattform die Effizienz und Nachhaltigkeit ihrer Dienstleistungen erheblich gesteigert. Die Plattform erkennt die Typenschilder alter Elektromotoren und empfiehlt energieeffizientere Alternativen. So können die Kunden den Energieverbrauch reduzieren und Ausfallzeiten minimieren.

Wie sollte ein Unternehmen vorgehen, wenn es KI im Produktionsprozess implementieren möchte?

Dätwyler: Die Einführung von KI ist ein klassischer Changemanagement-Prozess, der eine gute Kommunikation innerhalb des Unternehmens erfordert. Schulungs- und Informationsangebote sind unerlässlich, um ein grundlegendes Verständnis über die Funktionsweise der KI einheitlich auf allen Stufen zu schaffen. Hinzu kommt, dass einige Firmen in ihrer digitalen Transformation bereits weiter sind als andere. Die Bedürfnisse sind daher sehr unterschiedlich. Hier lohnt es sich, Expertenwissen zu holen.

Klöpper: Wichtig ist, mit einem überschaubaren Pilotprojekt zu beginnen. Dieses sollte einfach und verständlich sein und klare, messbare Vorteile hinsichtlich Effizienz oder Produktivität bieten. Ebenso wichtig ist, dass sich die Unternehmen von Anfang an mit anderen Firmen austauschen, um von deren Erfahrungen zu lernen. Durch den Dialog können bewährte Ansätze, erfolgreiche Strategien und potenzielle Stolpersteine frühzeitig erkannt werden. Schliesslich sollte ein interdisziplinäres Team aus internen und externen Experten eingesetzt werden, damit technisches Wissen und operative Expertise gut kombiniert werden. Während der Umsetzung müssen die Ergebnisse kontinuierlich überwacht werden. Es gilt, die gewonnenen Erkenntnisse in eine langfristige KI-Strategie zu integrieren.

Auf dem Bild sind Christoph Kloepper, CEO Basel Area und Martin Dätwyler, Direktor  Handelskammer beider Basel, zu sehen Christof Klöpper, CEO Basel Area, und Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer, über künstliche Intelligenz als Wettbewerbsvorteil

Wie sollte ein Unternehmen vorgehen, wenn es KI im Produktionsprozess implementieren möchte?

Dätwyler: Die Einführung von KI ist ein klassischer Changemanagement-Prozess, der eine gute Kommunikation innerhalb des Unternehmens erfordert. Schulungs- und Informationsangebote sind unerlässlich, um ein grundlegendes Verständnis über die Funktionsweise der KI einheitlich auf allen Stufen zu schaffen. Hinzu kommt, dass einige Firmen in ihrer digitalen Transformation bereits weiter sind als andere. Die Bedürfnisse sind daher sehr unterschiedlich. Hier lohnt es sich, Expertenwissen zu holen.

Klöpper: Wichtig ist, mit einem überschaubaren Pilotprojekt zu beginnen. Dieses sollte einfach und verständlich sein und klare, messbare Vorteile hinsichtlich Effizienz oder Produktivität bieten. Ebenso wichtig ist, dass sich die Unternehmen von Anfang an mit anderen Firmen austauschen, um von deren Erfahrungen zu lernen. Durch den Dialog können bewährte Ansätze, erfolgreiche Strategien und potenzielle Stolpersteine frühzeitig erkannt werden. Schliesslich sollte ein interdisziplinäres Team aus internen und externen Experten eingesetzt werden, damit technisches Wissen und operative Expertise gut kombiniert werden. Während der Umsetzung müssen die Ergebnisse kontinuierlich überwacht werden. Es gilt, die gewonnenen Erkenntnisse in eine langfristige KI-Strategie zu integrieren.

Welche Risiken gehen Firmen ein, wenn sie KI in der Produktion einführen?

Klöpper: Mögliche Risiken sind Cyberangriffe, Datenschutzprobleme und mangelnde Transparenz bei Entscheidungen. Hinzu kommen technische Herausforderungen wie ungenügende IT-Infrastruktur oder Datenqualität. Vor hohen Anfangsinvestitionen sollte man nicht zurückschrecken, auch wenn kurzfristige Erfolge ausbleiben sollten. Die langfristigen Vorteile, die der Einsatz von KI bringt, relativieren die Kosten bei Weitem. Mit einer sorgfältigen Planung, klarer Kommunikation und gezieltem Risikomanagement lassen sich Risiken minimieren.

Dätwyler: In einem ersten Schritt ist es wichtig, dass sich die Unternehmen den genannten Risiken, aber auch den Chancen bewusst sind und sich eine klare KI-Strategie zurechtlegen. Den Datenschutz sowie Cyberangriffe als Gefahrenquelle gilt es zusätzlich zu berücksichtigen. Unsere Plattform be-digital basel hat hierzu zusammen mit der Polizei Basellandschaft sowie mit dem Bundesamt für Cybersicherheit eine Cyber Security Checklist entwickelt und Informationen auf der be-digital-Website zusammengestellt. Diese enthält Handlungsempfehlungen für betroffene Unternehmen und informiert darüber, wie im Ernstfall vorzugehen ist. Der Einsatz von KI ist ein wertvolles Instrument, um Effizienz und Innovation zu steigern, vorausgesetzt, dass Risiken proaktiv gemanagt werden.

Wie unterstützt Ihre Organisation Firmen, die sich für den Einsatz von KI interessieren?

Dätwyler: Mit be-digital basel und der KI-Plattform der Wirtschaft, die wir zurzeit aufbauen, schaffen wir gezielte Angebote rund um künstliche Intelligenz. Mit unserer Plattform möchten wir das Bewusstsein über die Fortschritte und die Aktualität der KI bei den regionalen Unternehmen schärfen und sie dabei unterstützen, KI in unternehmerische Prozesse zu implementieren. Dies erreichen wir, indem wir unseren Mitgliedern einen niederschwelligen Zugang zu KI-Expertise und -Technologien, wie etwa dem AI-Supercomputer, bieten und gleichzeitig lokalen KI-Expertinnen und -Experten mehr Sichtbarkeit verschaffen.

Klöpper: Bei Basel Area Business & Innovation erhalten Firmen umfangreiche Unterstützung durch regionale Initiativen, Förderprogramme und Netzwerke. Das Programm AI4SME vermittelt beispielsweise Wissen über KI, hilft bei der Definition von Projekten und stellt den Zugang zu Experten, Startups und Forschungsinstitutionen sicher. Ausserdem profitieren Firmen in der Region Basel von trinationalen Kooperationen, die Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt. Solche Unterstützungsangebote erleichtern den Einstieg in KI-Projekte und minimieren Risiken durch gezielte Beratung und Praxiserfahrung.

KI die unterschätzte Revolution

KI verändert unsere Arbeits- und Lebenswelt radikal. Haben wir diese Revolution unterschätzt? Welche Chancen und Herausforderungen bietet KI unserer Wirtschaft? Und wie können Unternehmen den digitalen Wandel für sich nutzen? Diese und weitere Fragen diskutieren wir am dritten be-digital basel Forum am 9. April 2025 im AI Innovation Center in Allschwil.

Nach Keynotes von Marc Holitscher, National Technology Officer Microsoft Schweiz, und Oberst Michail Genitsch, Stabschef Kommando Cyber Schweizer Armee, diskutieren wir mit Expertinnen und Experten die Entwicklungen und Trends rund um KI in der Region Basel. Erfahren Sie, wie der AI-Supercomputer die Technologie revolutioniert und das Quantencomputing Türen zu bahnbrechenden Innovationen öffnet. Entdecken Sie, welche Chancen und Herausforderungen KI für die Arbeitswelt bietet und welche Regulierungsansätze der Bund entwickelt.  Und erhalten Sie in den Breakout-Sessions Einblicke in Voice-, Chat- und E-Mail-BOT-Lösungen sowie persönliche AI-Agenten und den ICT Campus Handelskammer beider Basel, der junge ICT-Talente gezielt fördert.

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