Mercosur-Abkommen: Ein Gewinn für den Schweizer Werkplatz

29.10.2019

Die Schweiz als Mitglied der EFTA hat sich mit den Ländern des südamerikanischen Wirtschaftsraumes Mercosur auf ein Freihandelsabkommen geeinigt. Der Vertrag mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ist ein Gewinn. Er reduziert die heute hohen Zölle und weitere Handelshemmnisse auf ein Minimum und sorgt für gleich lange Spiesse im Wettbewerb mit der EU-Konkurrenz.

von Pascal Forrer, Global Sales and Marketing Director, Member of the Executive Board, REGO-FIX AG

Von Tenniken (BL) aus liefert die REGO-FIX AG innovative und hochwertige Werkzeugspannsysteme an Kunden in der ganzen Welt. Auch der Mercosur ist für uns ein wichtiger Zielmarkt. Geografisch orientieren wir uns vor allem an Sao Paulo, Santa Catarina und Rio Grande do Sul in Süd-Brasilien, weil dort viele internationale Automotiv-, Aerospace- und Die&Mold-Firmen angesiedelt sind. Der Umsatz ist in den vergangen drei Jahren stark angestiegen. Aber die hohen Einfuhrzölle sowie die zeitlichen Aspekte einer Verzollung stellen für uns sowie für unzählige andere Schweizer Unternehmen grosse Hindernisse dar. Die Mercosur-Staaten, besonders die beiden grossen Länder Argentinien und Brasilien, schotten ihre Industrien bekanntlich mit hohen Zöllen ab. Im Schnitt betragen diese sieben, je nach Produkt sogar bis zu 35 Prozent.

Mercosur-Abkommen erschliesst wichtigen Absatzmarkt

Das Freihandelsabkommen zwischen den Mercosur-Staaten und den EFTA-Ländern räumt die hohen Handelshürden endlich aus dem Weg. Dank dem Abkommen werden die Zölle auf rund 95 Prozent aller Schweizer Exportgüter stark reduziert oder sogar ganz abgeschafft. Hinzu kommen der Abbau von technischen Handelshemmnissen, der erleichterte Marktzugang für Dienstleistungen sowie der Schutz des geistigen Eigentums. Die Einigung mit den Mercosur-Staaten auf ein umfassendes Freihandelsabkommen ist ein grosser Erfolg. Die Liberalisierung der Handelsbeziehungen verschafft der hochinnovativen Schweizer Industrie Zugang zu einem wichtigen Absatzmarkt mit 260 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten und stark zunehmender Bedeutung. Davon profitieren die Schweizer Exportwirtschaft und insbesondere auch unzählige Schweizer KMU ohne Niederlassung in Lateinamerika.

Gleiche Voraussetzungen wie EU-Konkurrenz

Mit dem Durchbruch in den Verhandlungen ist es der Schweiz und den EFTA-Staaten zudem gelungen zur EU aufzuschliessen und so deutliche Wettbewerbsnachteile für heimische Unternehmen abzuwenden. Denn die EU hat kürzlich ebenfalls ein Freihandelsabkommen mit dem Mercosur abgeschlossen. Ohne vergleichbaren Vertrag wären Schweizer Firmen im Wettbewerb mit Unternehmen aus der EU häufig chancenlos. Handelsverträge sind für die kleine, offene Volkswirtschaft Schweiz zentral. Nur so können sich unsere Unternehmen auf dem Weltmarkt weiterhin mit Erfolg behaupten. Die Schweizer Exportwirtschaft ist auf das Mercosur-Abkommen angewiesen. Wer das Abkommen mit den südamerikanischen Staaten torpediert, schadet dem Wirtschaftsstandort und Werkplatz Schweiz.

Pascal Forrer Pascal Forrer, Global Sales and Marketing Director, Member of the Executive Board, REGO-FIX AG
Faktenblatt Mercosur-Abkommen

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