Page 27 - mobil-zukunft
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NEUE MOBILITÄTSFORMEN ¹³ Die wichtigsten Begriffe in Kürze. Reise: eine Sequenz von Wegen,
die am aktuellen Standort, in der Regel zu Hause, beginnt und
IN DER PRAXIS endet. Weg: die Verschiebung einer Person zwischen zwei Aktivi
täten, die einem oder mehreren Zwecken dient. Er setzt sich
aus einer oder mehreren Etappen zusammen, die zu Fuss oder mit
einem anderen Verkehrsmittel zurückgelegt werden. Etappe:
die Bewegung mit einem Verkehrsmittel oder zu Fuss, einschliess
Neue Verkehrsmittel, Verkehrsinfrastrukturen und Zur Veranschaulichung zeigen wir beispielhafte Trans- lich aller reinen Wartezeiten während der Bewegung und vor
Beginn der nächsten Etappe oder Aktivität. Knoten: ein Ort, an dem
Mobilitätsformen stehen nicht für sich allein. Sie portketten unserer heutigen und künftigen Mobilität zwischen zwei Etappen umgestiegen oder das Verkehrs
werden Teil von Reise- und Transport ketten, die Men- auf. Wir unterscheiden dabei zwischen verschiedenen mittel gewechselt wird. Transportkette: sequenziell aufeinander
folgende Etappen. Wenn sie mehr als ein Verkehrsmittel um
schen vom Start- zum Zielort zurücklegen. Die Mobi- Fahrtzwecken, Fahrtrelationen und berücksichtigen fasst, gilt eine Transportkette als multimodal.
lität der Menschen setzt sich häufig aus einzelnen auch Knotenpunkte. Die zu Fuss zurückgelegten Stre-
Wegen und Verkehrsmittelkombinationen zusam- cken von, an und zu Knotenpunkten (Zugänge, Um-
men. Um die einzelnen Verkehrsträger und Mobili- stiege und Abgänge) sind essenzielle Teile einer
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tätsformen effizient zu kombinieren, bietet die Digi- Transportkette und werden daher mitberücksichtigt.
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talisierung schon heute und künftig vermehrt grosse Zudem bilden wir auch die Bedürfnisse und Präferen-
Chancen. zen für bestimmte Verkehrsträger in bestimmten Situ-
ationen ab.
TRANSPORTKETTE
TRANSPORTKETTE «NAHVERKEHR»
«AUTOKOMFORT»
Fahrtzweck Freizeit
Fahrtzweck Arbeit und Freizeit
Fahrtrelation Kernstadt–Agglomeration
Fahrtrelation Agglomeration–Agglomeration sowie Agglomeration–ländlicher Raum
Beschrieb der Andrea ist pensionierte Lehrerin und wohnt in der Grossbasler Innenstadt. Die
Beschrieb der Lisa wohnt in Riehen und ist eine begeisterte Autofahrerin. Besonders schätzt sie Transportkette zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit schätzt sie sehr. Wichtig ist ihr eine zuver-
Transportkette dabei Flexibilität und Selbstbestimmtheit. Ihr Auto hat sie in einem der neuen Quar- lässige und barrierefreie Erschliessung. Das Tram ist als Verkehrsmittel ideal, um
(Arbeit) tierparkings abgestellt, das sich in 5 Minuten Fussdistanz von ihrer Wohnung befindet. sich in der Kernstadt und der näheren Agglo meration fortzubewegen. Um die Halte-
Unter der Woche fährt sie mit dem Auto zur Arbeit in Uptown Basel. Ihr Arbeitgeber stellen am Barfüsserplatz sowie am Petersplatz und beim Kunstmuseum zu er-
stellt ihr hierfür einen Parkplatz in der Tiefgarage des Unternehmens zur Verfügung. reichen, nutzt Andrea häufig die Rollbänder und -treppen, die an den steilen Stellen
vom Markt- und Barfüsserplatz aus platziert sind. Wo die Erschliessung durch
Beschrieb der Am Wochenende besucht sie ihre Familie im Berner Oberland. Dort kann sie ihr Trams und Linienbusse aufgrund geringer Nachfrage nicht gut ist, fährt Andrea mit
Transportkette Auto direkt vor dem Haus abstellen. dem Minibus.
(Freizeit)
Daten- und Gering bis mittel. Andrea kennt die Abfahrtzeiten der Trams.
Daten- und Gering. Die Person kennt den Weg und die für den Wochen- Informations bedarf Für die gelegentliche Nutzung des Minibusses hat Andrea eine
Informations bedarf tag und die Uhrzeit zu erwartende Verkehrssituation. Die entsprechende Mobilitätsapp auf ihrem Smartphone.
Person fährt die Strecke am Wochenende meist in der Neben-
verkehrszeit. Informationsbedarf besteht vor allem hinsicht-
lich Störungen wie Unfällen.
Potenziale im Raum Basel Potenziale im Raum Basel