Page 19 - Grundsatzpapier_Bildung
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Berufsmaturität fördern  Um das Marketing für die Berufsmaturität wirkungs-  WIRTSCHAFTSMITTELSCHULE
 Die Berufsmaturität ist gezielter als attraktives Ange-  voller zu gestalten, ist es als Verbundaufgabe zwischen
 bot für schulisch Begabte hervorzuheben. Angespro-  grösseren Lehrbetrieben, Ausbildungsverbünden, Be-
 chen werden hier Jugendliche, die zur Erweiterung  rufsverbänden, Organisationen der Arbeit, Berufsfach-
 ihrer schulischen Allgemeinbildung motiviert sind  schulen sowie Fachhochschulen zu organisieren. Dabei
 und diese mit dem Erlernen eines Berufs kombinieren  muss das Bewusstsein geschärft werden, dass die Be-  Betriebspraktikum für berufliche Praxis   Duale Berufs bildung nicht konkurrenzieren
 möchten.   rufsmaturität – auch ohne anschliessendes Fachhoch-  Die berufliche Grundbildung für Kauffrau und Kauf-  Die Handelskammer beider Basel nimmt die Aufgaben
 schulstudium – für  die Lernenden, die Lehrbetriebe   mann mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ)  des WMS-Praktikumsmanagements wahr, weil sie als
 Weil die Berufsmaturität den prüfungsfreien Zugang  und das Image der dualen Berufsbildung von grossem   kann auch in einem schulischen Bildungsgang ange-  Verfechterin der dualen Berufsbildung  bei der Aus-
 zum Fachhochschulstudium gewährt, geniesst sie ho-  Nutzen ist (siehe Abbildung). Die Akzeptanz der Be-  boten werden, namentlich an einer Wirtschaftsmittel-  übung des Mandats darauf achtet, dass die schulisch
 hes Prestige und trägt wesentlich zur Imageerhöhung  rufsmaturität I lässt sich in den Lehrbetrieben noch   schule. Dieses Ausbildungsangebot hat in der Region  organisierte kaufmännische Grundbildung das duale
 der dualen Berufsbildung bei. Bei der Berufsinforma-  erhöhen. Dafür müssen die betriebliche Präsenz und   Basel eine lange Tradition und weist zahlreiche Ler-  System möglichst nicht konkurrenziert. Bei der Re-
 18  tion muss die Berufsmaturität deshalb systematisch  der Unterricht in der Berufsfachschule besser verein-  nende auf. Für uns ist essenziell, dass die Bildung in  krutierung von Praktikumsbetrieben bemühen  wir   19
 als starkes Argument für eine Berufslehre eingesetzt  bar sein. Die Stärken der drei Berufsmaturitäts-Model-  beruflicher Praxis dabei hauptsächlich in Form von  uns speziell um Nichtlehrbetriebe und sorgen dafür,
 werden. Aus Sicht der Wirtschaft ist die Berufsmaturi-  le – BM I; BM II Vollzeitschule und BM II berufsbeglei-  Betriebspraktika sichergestellt ist. Deshalb befürwor-  dass das Langzeitpraktikum EFZ-kompatibel  ausge-
 tät in den wirtschaftsnahen Fachbereichen der Kö-  tend – sind besser zu kommunizieren und allenfalls   ten wir für die schulisch organisierte kaufmännische  staltet wird beziehungsweise zwischen betrieblich or-
 nigsweg zur Fachhochschule.  noch flexibler auszugestalten.
               Grundbildung nur das vierjährige konzentrierte Mo-  ganisierter und schulisch organisierter kaufmänni-
               dell: In diesem erfolgt die Bildung in beruflicher Praxis  scher Grundbildung gleich lange Spiesse gelten.
               in einem Langzeitpraktikum von zwölf Monaten, er-
               gänzt durch schulisch integrierte Praxisteile. Der Ab-
               schluss erfolgt mit eidgenössischem Fähigkeitszeug-
               nis plus Berufsmaturität.
 MATURITÄTSQUOTEN IN DER SCHWEIZ


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                                              HÖHERE BERUFSBILDUNG:
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 Maturitätsquote in %  12                     Attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten
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                                              Die vielfältigen Angebote der höheren Berufsbildung eröffnen attraktive
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                                              Weiterbildungsmöglichkeiten zur beruflichen Grundbildung mit eidge-
 6                                            nössischem Fähigkeitszeugnis.

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                                              Die eidgenössischen Berufsprüfungen (eidg. Fachausweis FA), die eidge-
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                                              nössischen höheren Fachprüfungen (eidg. Diplome) sowie die höheren
 0                                            Fachschulen (höheres Fachschuldiplom HF) qualifizieren die Absolven-
 2000  2001  2002  2003  2004  2005  2006  2007  2008  2009  2010  2011  2012  2013  2014  2015  2016  2017  2018  tinnen und Absolventen dieser Bildungsgänge als ausgesprochene Fach-

                                              spezialisten. Gegen 30’000 Abschlüsse in der höheren Berufsbildung
 Gymnasiale Maturitäten  Berufsmaturitäten  Fachmaturitäten
                                              unterstreichen eindrücklich die grosse Bedeutung, welche diese Qualifi-
                                              zierungsstufe für die Wirtschaft hat.  6
 Quelle: Bundesamt für Statistik 2020, Stand 2.11.2020


                                              ⁶   Bundesamt für Statistik: Bildungsstatistik 2018



 Sekundarstufe I                                                                                Sekundarstufe I
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