Page 15 - Grundsatzpapier_Bildung
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• Niveauübergreifenden Unterricht in den Kernfä-  Fähigkeiten, die sogenannten «21st Century Skills»,   Unterricht auf Grundlagenfächer  konzentrieren
 chern und insbesondere eine integrative Gesamt-  sind für Lernende des 21. Jahrhunderts von heraus-  Die Wirtschaft misst der Vermittlung und Förderung der Kompetenzen in
 schule bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit   ragender Bedeutung.  den Grundlagenfächern Deutsch und Mathematik prioritäre Bedeutung
 lehnt die Wirtschaft ab.  • Talente, als künftige Leistungsträgerinnen und -trä-  bei. Wobei auch die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts, die 4 K-Kommu-
 • Der  Lehrplan ist – wie es der sprachregional ein-  ger von Wirtschaft und Gesellschaft, müssen geziel-  nikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken, wie auch das
 heitliche Lehrplan 21 vorsieht – nach dem Konzept   ter gefördert werden. Dies bedarf einer leistungsför-  lebenslange Lernen bereits heute Schlüsselkompetenzen sind.
 der Kompetenzorientierung zu gestalten. Mit der Be-  dernden Lernumgebung mit spezifischen Program-
 schreibung der Lernergebnisse, die zu erreichen   men zur Förderung besonders begabter Schülerinnen   MINT-Fächer höher gewichten
 sind, erhält der Lehrplan mehr Verbindlichkeit für   und Schüler auf allen Schulstufen. Dazu gehört auch   Die  alters-  und  stufengerechte  Auseinandersetzung  mit  Naturwissen-
 die Lehrpersonen. Es ist einfacher, zu überprüfen   die Möglichkeit, die einzelnen Schulstufen beschleu-  schaften und Technik während der ganzen schulischen Laufbahn erfor-
 und zu messen, ob die Lernziele erreicht wurden.  nigt zu durchlaufen. Beschleunigungsmöglichkeiten   dert eine höhere Gewichtung der MINT-Fächer.
 • Die Leistungsbeurteilung erfolgt auf allen Schulstu-  kommen in der Praxis nur zum Tragen, wenn sie auf
 14  fen und in jeder Klasse durch Noten, ergänzt durch   geregelten Kriterien und Verfahren beruhen.   Die neuen weitgehend harmonisierten Stundentafeln für die Volksschu-  15
 Lernberichte und Beurteilungsgespräche. Noten sind  • Im öffentlichen Bildungswesen ist eine Kultur der   len von Basel-Stadt und Basel-Landschaft tragen mit der Zuteilung der
 die  transparenteste  Beurteilungsform,  werden  am   kon tinuierlichen Weiterentwicklung der Bil-  Zeitgefässe auf die Grundlagenfächer und insbesondere mit der höheren
 bes ten verstanden und fördern das Leistungsdenken.  dungsqualität mit systematischem und wirkungs-  Lektionendotation in den MINT-Fächern den Anliegen der Wirtschaft
 • Das  4K-Modell – Kommunikation, Kollaboration,   vollem Qualitätsmanagement zu etablieren. Dazu   Rechnung. Ausserschulische MINT-Aktivitäten sollen gefördert werden.
 Kreativität und kritisches Denken – soll verstärkt   gehören ebenfalls periodische Audits durch verwal-
 auch in der Volksschule verankert werden. Diese   tungsunabhängige, professionelle Institutionen.  Chancengerechtigkeit dank Tagesstrukturen
               In der Schweiz sind grosse Leistungsunterschiede bei Schülerinnen und
               Schülern bedingt durch ihre soziale Herkunft festzustellen.


               Um die Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund oder
               aus bildungsfernem Umfeld entscheidend zu verbessern, sind Tagesschu-
 AUTOMATION UND KI BESCHLEUNIGEN DEN SKILL SHIFT  len oder zumindest pädagogisch ausgerichtete Tagesstrukturen mit För-

               der- und Betreuungsangeboten am erfolgversprechendsten. Die Schaf-
               fung freiwilliger Angebote ist zu forcieren. Die Eltern beteiligen sich ent-
 Physische und  31%  26%  sprechend ihrem Einkommen an den Kosten.
 handwerkliche Fähigkeiten  33%
               Guten Deutschkenntnissen kommt eine Schlüsselrolle für eine erfolgrei-
 15%           che Integration Fremdsprachiger in Schule, Gesellschaft und Arbeitswelt
 Grundlegende kognitive  20%  18%
 Fähigkeiten   zu. Zweckmässige und unverzichtbare Massnahmen sind, die Standard-
 22%           sprache Deutsch in Integrationsklassen verstärkt zu schulen und Früh-
               deutschunterricht in Sprachspielgruppen zu fördern.
 Höhere kognitive  22%
 Fähigkeiten  21%
 21%           Problematische integrative Schulung
 Soziale und emotionale  17%  18%  Das Sonderpädagogik-Konkordat ist mit Augenmass umzusetzen. Die
 Fähigkeiten
               Wirtschaft lehnt es ab, Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungs-
 16%
 Technische Fähigkeiten  9%  11%  bedarf in der Regelklasse vorrangig zu schulen, insbesondere solche mit
               schweren Lern-, Leistungs- und Verhaltensauffälligkeiten. Diese sind in
 2002  2016  2030
               Kleinklassen zu schulen. Die integrative Schulung verstärkt die Hetero-
               genität der Klassenverbände, was das Leistungsniveau der Regelklasse
 Quelle: McKinsey Global Institute Workforce Skills Model  beeinträchtigt.










 Volksschule                                                                                      Volksschule
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