
Wissen schafft Wirtschaft
Im Herbst ist es wieder soweit: Der Grosse Rat und der Landrat behandeln die Finanzierung der Universität Basel für die Jahre 2026 bis 2029. Weshalb die langfristige Finanzierung gesichert werden muss und welchen Impact die Universität Basel auf die Wirtschaft hat, erklärt Karin Vallone, Leiterin Bildung, in ihrer Kolumne.
Der Beitrag erschien erstmals im Magazin «Geschäftsführer*in Basel», Herbst 2025.
Innovation, Fachkräftemangel, KI und digitale Transformation – das sind aktuell die grossen Herausforderungen der Wirtschaft. In diesem Spannungsfeld gewinnen Hochschulen für Unternehmen zunehmend an strategischer Bedeutung. Denn sie sind Motor für Forschung und Entwicklungen sowie für die regionale, nationale wie auch internationale Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft.
Als akademisches Forschungszentrum und Wirtschaftskatalysator ist die Universität Basel dafür ein Paradebeispiel. Laut BAK Economics generiert sie jährlich rund 743 Millionen Franken Bruttowertschöpfung, sichert rund 6000 Arbeitsplätze und löst einen Fiskaleffekt von jährlich 46 Millionen Franken aus.
Doch ihr Wert liegt nicht nur in beeindruckenden Zahlen: Sie bildet Fachkräfte aus, betreibt praxisnahe Forschung, fördert den Wissenstransfer – und damit die Wettbewerbsfähigkeit. Besonders KMU profitieren von Forschungsprojekten, Talenten und akademischer Expertise, die sie oft selbst nicht aufbauen können. Zudem bietet die Universität Basel gezielte Programme für Unternehmen – etwa in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Auch Spin-offs und Start-ups aus dem universitären Umfeld stärken die Innovationskraft und schaffen Kooperationsmöglichkeiten. Allein im Vorjahr gingen 14 Start-ups aus der Universität Basel hervor.
Dass die Universität Basel ihre Studierenden optimal auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, zeigt das Ranking des Center for World University: Sie belegt aktuell mit Rang 85 weltweit einen Spitzenplatz. Das ist ihrem Forschungsausstoss, aber auch dem Erfolg ihrer Absolvierenden in der Wirtschaft zu verdanken. So trägt sie als Ausbildungsstätte massgeblich zum Erfolg der Wirtschaft und zum Wohlstand unserer Region bei.
Die Universität Basel und die Wirtschaft bilden mit der Fachhochschule Nordwestschweiz für die Life Sciences ein «Dream Team». Der Life Sciences Cluster ist mit seiner geografischen Nähe und Dichte weltweit wohl einmalig und ein wirtschaftliches Zugpferd. Für dessen Innovationskraft ist unsere Universität unverzichtbar.
Sie ist ein zentraler Pfeiler für Wirtschaft und Gesellschaft, wird politisch aber oft nur als Kostenfaktor gesehen. Das zeigt sich alle vier Jahre, wenn der Leistungsauftrag und das Globalbudget genehmigt werden sollen. Im Herbst ist es wieder so weit: Der Grosse Rat und der Landrat behandeln die Finanzierung für die Jahre 2026 bis 2029. Dass die Kosten nicht uferlos steigen können, ist der Universität, den beiden Basel als Trägerkantone und der Politik klar. Doch Kurzschlussreaktionen wie die Gemeindeinitiative des Landkantons oder die Androhung, die bikantonale Trägerschaft zu kündigen, erzielen keine nachhaltige Finanzierung. Vielmehr müssen sich Expertinnen und Experten aus Universität, Wirtschaft, Verwaltung sowie aus
regionaler und nationaler Politik an einen Tisch setzen und eine Lösung finden – weit über den zeitlichen Horizont eines Leistungsauftrages hinaus. Denn ohne Universität gibt es keine innovative und prosperierende Region Basel!
