Digitaler Schulunterricht mit «Travis GO»

27.09.2021

Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe können mit der neuen Web-App «Travis GO» der Universität Basel ihre Medienkompetenz stärken.

Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Fröschmatt in Pratteln analysierten im Deutschunterricht selbstgedrehte Videos. Foto: Universität Basel, Florian Moritz.

Forschende der Universität Basel haben «Travis GO», eine Web-App für den digitalen Schulunterricht, entwickelt. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe können sich damit vertieft mit audiovisuellen Medienprodukten wie Werbeclips, Filmausschnitten oder Musikvideos auseinandersetzen. «Die Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, und ihre Förderung ist Teil des Lehrplans 21. Die Zeit ist reif für unser Programm», sagt Dr. Elke Schlote, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildungswissenschaften der Universität Basel. Die Web-App ist frei und ohne Registrierung zugänglich. Forschende an der Universität Basel entwickelten sie im engen Austausch mit Lehrpersonen aus der Region.

Zuammenarbeit in Echtzeit

«Travis GO» ermöglicht es, Videos in einem Player anzuschauen und in einem Arbeitsfenster in einer Gruppe oder individuell zu analysieren. Nutzerinnen und Nutzer können Bild-, Ton- und Textspuren dieses Videos kommentieren, weiteres Material verlinken oder mit Hashtags Beiträge ordnen und vergleichen. «Der Vorteil der App ist, dass Schülerinnen und Schüler gemeinschaftlich und in Echtzeit zusammenarbeiten können», stellt Schlote fest.

Mit «Travis GO» lassen sich viele Themen im Fachunterricht behandeln: Die Schülerinnen und Schüler befassten sich bisher unter anderem mit «Fake News», analysierten eine Doku über den Jugoslawienkrieg und nahmen das Lied «079» von Lo & Leduc auseinander, um herauszufinden, ob der Inhalt harmlos oder problematisch ist. «Die Jugendlichen lernen, dass sie die drei Ebenen eines Videos – Bild, Ton und Text – auch in ihrem Alltag hinterfragen können. Das ist eine grosse Chance», sagt die Bildungswissenschaftlerin.

Lehrpersonen werden inspiriert

Schulen in der Region Basel können «Travis GO» seit 2019 nutzen. Aus Interviews mit Lehrpersonen gewannen die Forschenden weitere Erkenntnisse für die Entwicklung der App: «Die Schülerinnen und Schüler haben als Digital Natives einen schnellen, intuitiven Zugang zu Travis GO. Für die Lehrpersonen ist der Einsatz der App am Anfang etwas Neues. Danach sind sie oft begeistert und schätzen die partizipativen Möglichkeiten der App, die den Unterricht bereichern», so Schlote. Aktuell läuft am Institut der Bildungswissenschaften der Universität Basel ein Projekt des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zur Bekanntmachung von «Travis GO» an Schweizer Sekundarschulen. Das Projekt soll Lehrpersonen inspirieren, digitale Tools in ihrem Fachunterricht einzusetzen, und sie beim Erstellen der Unterrichtsmaterialien unterstützen.

Link zu «Travis GO»

«Die Zeit ist reif für unser Programm», sagt Dr. Elke Schlote, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildungswissenschaften der Universität Basel. Foto: Universität Basel, Florian Moritz.

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