5G: Chance für Innovationen und Produktionssteigerung

12.06.2019

Die 5G-Technologie begünstigt dank hoher Kapazität und kurzen Reaktionszeiten innovative IoT-Anwendungen. Eine aktuelle Studie schätzt das wirtschaftliche Potenzial in der Schweiz bis 2030 auf weit über 40 Mia. Franken.

Seit April sind in der Schweiz die ersten öffentlichen 5G-Netze in Betrieb, nachdem die dafür benötigten Lizenzen zu Beginn des Jahres versteigert wurden. Bisher ist die neueste Mobilfunkgeneration nur in ausgewählten Regionen und mit wenigen Smartphone-Modellen verfügbar. Als spannend für durchschnittliche Userinnen und User präsentiert sich vorerst vor allem die höhere Geschwindigkeit, welche die meisten privaten WLAN-Netze deutlich in den Schatten stellt. Hinzu kommt die grössere Kapazität: Es können sich mehr Geräte mit jeder einzelnen Antenne verbinden und die zur Verfügung stehende Bandbreite erst noch besser nutzen.

Diese zweite Eigenschaft macht 5G auch aus Digitalisierungssicht ungemein wertvoll. Soll beispielsweise eine Produktionsanlage vollständig vernetzt werden, müssen unzählige Komponenten miteinander kommunizieren. Die 5G-Technologie eröffnet solchen IoT-Anwendungen völlig neue Möglichkeiten, zumal sie sich auch durch eine ausgesprochen kurze Reaktionszeit auszeichnet. Im Internet of Things ist dies von zentraler Bedeutung für die Effizienz der gesteuerten Anlagen.

137'000 neue Arbeitsplätze bis 2030

Eine vom Schweizerischen Verband für Telekommunikation in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass aufgrund von 5G in der Schweiz bis 2030 137'000 neue Arbeitsplätze entstehen werden und ein zusätzlicher Produktionswert von 42,4 Mia. Franken geschaffen wird. Am stärksten werden sich diese Effekte demnach in der produzierenden Industrie bemerkbar machen. Ausserdem geht die Studie von erheblichen Sekundäreffekten aus, unter anderem im Gesundheitswesen, in der Automobilbranche, im Transport, bei der Energieversorgung sowie in den Bereichen Smart Home, Smart Workplace oder Smart City.

Bundesrat: Sicherheit durch strenge Grenzwerte

Während 5G beispielsweise in Basel bereits verfügbar ist, gibt es eine rege öffentliche Debatte über die möglichen Risiken der Technologie. Kritiker monieren, dass die langfristigen Auswirkungen der Strahlung zu wenig erforscht sind. Zu manchen durchaus ernstzunehmenden Einwänden gesellen sich unterschiedliche Verschwörungstheorien, die vor allem in Internet-Foren die Runde machen. Der Bundesrat veröffentlichte im Mai eine Stellungnahme, dass er die Besorgnis der Bevölkerung sehr ernst nehme und dass auch die WHO das Fehlen aussagekräftiger Langzeitstudien anerkenne. Dem trüge die Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung jedoch bereits Rechnung, indem sie für Orte wie Schulen, Wohnungen, Spitäler oder Büros zusätzliche, strengere Grenzwerte festlege. Nach heutigem Stand der Wissenschaft könne die Strahlung damit keine Schäden durch Erwärmung des Körpergewebes verursachen und das Risiko langfristiger Auswirkungen werde minimiert. Ohnehin gelten in der Schweiz teils deutlich strengere Grenzwerte als in den meisten Nachbarländern.

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