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STANDORT
WIRTSCHAFT
BRAUCHT
Die Region Basel steht unter Druck:
Flächen sind knapp, Verfahren langwierig,
Anforderungen hoch. Wir zeigen, wie
Raumentwicklung wieder möglich wird –
mit konkreten Massnahmen für mehr
Spielraum, Effizienz und Qualität.
Die Region Basel steht an einem Wendepunkt. Flächen sind
knapp, Leerstände kaum vorhanden, neue Projekte kommen nur
schleppend voran. Wer heute bauen, umbauen oder umnutzen
will, sieht sich mit langen Verfahren, komplizierten Zuständig-
keiten und politisierten Prozessen konfrontiert. Gleichzeitig
steigen die Anforderungen: Nachhaltigkeit, Qualität, Nutzungs-
mischung – alles muss berücksichtigt werden. Für Unternehmen
bedeutet das: immer mehr Aufwand bei immer weniger Spiel-
raum.
PROBLEME ERKANNT, LÖSUNGSANSÄTZE ERARBEITET Regeln für Transformation im Bestand und eine höhere Ausnut-
Seit 2021 bringen wir Wirtschaft, Politik, Verwaltung und zung bestehender Flächen. Damit werden Entwicklungshemm-
Gesellschaft an unserem Event «Zone Zukunft» zusammen. Vier nisse abgebaut und der Spielraum für Investitionen erweitert.
Fachkongresse und vertiefende Workshops zeigen: Die Region
braucht mehr Handlungsspielraum, mutigere Entscheidungen 2. Bauvorschriften modernisieren
und bessere Kooperation. Nur dann kommt wieder Dynamik in Unsere Bauordnungen stammen vielfach aus einer Zeit, in der
die Wirtschafts- und Stadtentwicklung. Verdichtung, Nachhaltigkeit und Umbaukultur kaum eine Rolle
spielten. Heute ist klar: Wachstum findet in erster Linie im
EIN ZIEL, VIER HANDLUNGSFELDER, 22 MASSNAHMEN Bestand statt. Dafür braucht es zeitgemässe Vorschriften, die
Um den Dialog und die wichtigsten Impulse aus der «Zone Umbauten, Aufstockungen und Umnutzungen erleichtern. Ebenso
Zukunft» in konkrete Vorschläge zu übersetzen, haben wir wichtig sind verbindliche Vorgaben für verdichtetes Bauen in
zusammen mit Expertinnen und Experten ein Themendossier mit zentralen Lagen sowie wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedin-
22 Massnahmen erarbeitet. Das Ziel: eine zukunftsfähige Raum- gungen in Industrie- und Gewerbegebieten.
entwicklung ermöglichen. Vier Handlungsfelder geben dabei die
Richtung vor: 3. Verfahren effizient gestalten
Lange Bewilligungsverfahren sind einer der grössten Standort-
1. Planungsinstrumente anpassen nachteile der Region. Projekte verlieren an Schwung, Unternehmen
Heute sind viele Planungsinstrumente zu starr und nicht auf die an Geduld, Investoren an Vertrauen. Das hemmt Bauprojekte.
Dynamik der Wirtschaft zugeschnitten. Unternehmen brauchen Entscheidend ist, die Partizipation früh und gezielt einzusetzen,
Planungssicherheit, aber auch Flexibilität, um Flächen schneller um Konflikte zu entschärfen, bevor sie Verfahren blockieren. Ein
und effizienter nutzen zu können. Wir plädieren für eine voraus- gestärktes Leitbehörden-Prinzip sowie klar definierte Prüf- und
schauende Richtplanung im trinationalen Raum, zeitgemässe Entscheidungswege sollen Abläufe beschleunigen. Gleichzeitig
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