Hinter den Kulissen der Quantencomputer

28.10.2022

Am Anlass «Uni konkret – Wissenschaft erleben» erhielten Interessierte Einblicke in die Welt der Qubits an der Universität Basel.

Kennen Sie den Unterschied zwischen einem klassischen Computer und einem Quantencomputer? Im Gegensatz zum klassischen Computer arbeitet der Quantencomputer nicht auf der Basis elektrischer, sondern quantenmechanischer Zustände. Quantenbits (Qubits) sind die kleinsten Informationseinheiten eines Quantencomputers. Wie das Ganze genau funktioniert und wann Forschende mit dem ersten Quantencomputer rechnen, erfuhren zahlreiche Interessierte am Anlass «Uni konkret – Wissenschaft erleben» der Universität Basel und der Handelskammer beider Basel. Prof. Dr. Dominik Zumbühl, Leiter des Nationalen Forschungsschwerpunkts «Spin-Qubits in Silizium» (NCCR SPIN), und seine Mitarbeitenden am Basel Quantum Center öffneten ihre Labors im Departement Physik. Sie boten den Gästen spannende Einblicke hinter die Kulissen ihrer Forschung.

«Der Quantencomputer wird grosse Veränderungen für die Gesellschaft bringen», zeigte sich Zumbühl überzeugt. Die Frage, die das Publikum am meisten interessierte, war, wann es denn so weit sein wird. «Noch nicht in den nächsten zehn Jahren», antwortete der Physiker.

Während der Präsentation

Zusammen mit Partnern aus der Industrie suchen die Forschenden nach geeigneten Wegen, um einen universell verwendbaren Quantencomputer zu entwickeln. Das Basel Quantum Center vereinigt alle Aktivitäten der Quantenwissenschaft an der Universität Basel. Das Team des NCCR SPIN besteht aus rund 150 Forschenden der Universität Basel, von IBM Research – Zürich, der ETH Zürich und der EPFL. Auch Roche ist seit Kurzem dabei.

Aktuell haben die Forschenden zwei Qubits entwickelt, die sie nun genau untersuchen. Diese beiden Qubits befinden sich im Labor in einem speziellen Kühlschrank, in dem sie stets auf vier Kelvin, also auf -269 Grad, gekühlt werden. Dieser Kühlschrank sei fast eine Million Franken wert, bemerkte Zumbühl bei der Führung – eine Zahl, welche die Anwesenden offensichtlich beeindruckte.

Das Publikum wollte von ihm wissen, was ihn motiviert, seit rund 20 Jahren auf diesem Gebiet, das immer noch zur Grundlagenforschung zählt, tätig zu sein. Als Physiker habe er grosses Interesse am Forschungsthema, antwortete er, und für die Schweiz sei es mit Blick auf die Zukunft wichtig, Arbeitskräfte in diesem Bereich auszubilden.

Hautnah dabei - das Publikum sah diverse Facetten der Arbeit
Interessierte Zuhörende

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