«Eine Brücke zwischen Wirtschaft und Gesellschaft schlagen»

01.03.2021

Unter dem Motto «Wirtschaft in bester Gesellschaft» wollen wir die Leistungen der Unternehmen sicht- und erlebbar machen und so Vorurteile und Skepsis gegenüber der Wirtschaft abbauen. Martin Dätwyler, Direktor, erklärt welche Massnahmen dafür geplant sind und wie sich der Vertrauensverlust gegenüber der Wirtschaft bemerkbar macht.

Die Handelskammer beider Basel hat erstmal ein Jahresthema. Was steckt dahinter?

Ich wollte schon immer einmal mit einem Jahresthema arbeiten, das wir parallel zu unserer wirtschaftspolitischen Arbeit entwickeln und ausführen. Wir haben uns nun für das Spannungsfeld «Wirtschaft und Gesellschaft» entschieden. Die Wirtschaft leistet tagtäglich einen enormen Beitrag zu unserem Wohlstand und für unseren Standort. Leider geht dies aber in Zeiten, in denen Grosskonzernen wie auch KMU vermehrt mit Skepsis und Vorurteilen begegnet wird, verloren. Negative Schlagzeilen setzen sich in den Köpfen der Menschen fest und werden gerne pauschal auf die gesamte Wirtschaft übertragen. Dies führt zu einem Vertrauensverlust. Doch gerade die aktuelle Gesundheits- und Wirtschaftskrise führt uns vor Augen, was auf dem Spiel steht und weckt gleichzeitig das Verständnis für das Zusammenspiel zwischen Gesellschaft und Wirtschaft. Darauf können wir aufbauen und das Vertrauen wieder stärken, ganz im Sinne also unseres Jahresthemas «Wirtschaft in bester Gesellschaft: Zusammen·Leben·Handeln».

Inwiefern zeigt sich dieser Vertrauensverlust gegenüber der Wirtschaft?

Wir erkennen derzeit eine zunehmende Distanzierung in der Gesellschaft gegenüber den Unternehmen, der Politik oder der Regierung. Beispiele dafür sind die wirtschaftsfeindlichen Abstimmungsvorlagen über die wir regelmässig befinden, wie beispielsweise die Unternehmensverantwortungsinitiative, über die wir im vergangen Herbst abgestimmt haben. Aber auch die unausgeglichenen Argumentationen gegen das Freihandelsabkommen mit Indonesien, gegen das Hafenbecken oder den Fluglärm verdeutlichen das schwindende Vertrauen der Gesellschaft gegenüber der Wirtschaft. Das dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Unsere Aufgabe als Handelskammer beider Basel ist es, eine Brücke zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu schlagen.

Handelskammer-Direktor Martin Dätwyler: «Die Wirtschaft leistet tagtäglich einen enormen Beitrag zu unserem Wohlstand und für unseren Standort. Leider geht dies aber in Zeiten, in denen Grosskonzernen wie auch KMU vermehrt mit Skepsis und Vorurteilen begegnet wird, verloren.»

Wie gelingt dies?

Es ist offenkundig: Schweizer Unternehmen mit ihren Mitarbeitenden leisten einen grossen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dies müssen wir sicht- und erlebbar machen. Mit unserem vielfältigen Angebot an Veranstaltungen und anderen Aktivitäten zielen wir genau darauf ab. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Veranstaltungsreihe «hkbb on tour». Damit gewähren wir einen vertieften Einblick in das Unternehmertum unserer Region und machen so die Leistungen der Wirtschaft persönlicher und sichtbarer.

Zurück zum Jahresthema. Welche Massnahmen sind geplant?

Grundsätzlich geht es uns darum, die Botschaft möglichst breit zu senden. Wir wollen einen Impuls geben und zum Nachdenken anregen, dass wir miteinander und nicht gegeneinander arbeiten dürfen. Wir suchen dazu den Dialog und haben auch unsere Mitgliedunternehmen aufgerufen, ihre Ideen einzubringen und aktiv mitzumachen. Mit der «Industrienacht» unterstützen und partizipieren wir zudem an einem Format, wo sich Wirtschaft und Gesellschaft direkt begegnen können. Darauf dürfen wir gespannt sein. Ein Sonderheft wird das Thema vertieft beleuchten. Aber auch an unserer Generalversammlung nehmen wir das Jahresthema auf und mit zahlreichen kleineren Aktionen und Giveaways begleiten wir das Thema übers Jahr.

 

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