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WIE VIEL
FOKUS

STAAT

BRAUCHT

DIE WIRT-

SCHAFT?

Industriepolitik erlebt weltweit solchen System überhaupt eine Rolle der Staat in einer sozialen Marktwirtschaft

eine Renaissance. Mit ihren plan­ spielen soll. Dass er das soll, ist unter dafür, dass eine gewisse Umverteilung
Ökonominnen und Ökonomen völlig unbe-
zugunsten Benachteiligter erfolgt. Die pri-
wirtschaftlichen Zügen schwächt stritten. Vielmehr geht es darum, welche vate Wirtschaft wiederum ist innerhalb
sie aber die Wettbewerbsfähig­ Rolle das genau sein soll. dieses Rahmens zuständig für die Verwen-
keit der Wirtschaft. Warum bes­ dung der Ressourcen; der Wettbewerb

sere Rahmenbedingungen und AUFGABEN KLAR TRENNEN sorgt dabei dafür, dass möglichst wenig
nicht die staatliche Förderung Und hier empfiehlt die etablierte Volks- Verschwendung stattfindet. Dieser Res-
wirtschaftslehre eine glasklare Arbeitstei-
sourceneinsatz wird letztlich über die
einzelner Unternehmen der er­ lung zwischen Staat und privater Wirt- Preise gelenkt, welche die Knappheiten an-
folgreiche Weg sind. schaft, welche einen möglichst effizienten zeigen. Es gehört zu den grundlegendsten

Von PROF. DR. AYMO BRUNETTI, Professor am Einsatz der knappen Ressourcen gewähr- Einsichten der klassischen Ökonomie, dass
Departement Volkswirtschaftslehre der Universität Bern leistet. Der Staat ist dafür zuständig, den ein solches Setting den Wohlstand maxi-
ordnungspolitischen Rahmen der wirt- miert.
Bei der Frage der Sinnhaftigkeit der Indus- schaftlichen Tätigkeit zu setzen, über die
triepolitik geht es um etwas ganz Grund- Garantie der Eigentumsrechte und über INDUSTRIEPOLITIK IST
sätzliches, nämlich um die Rolle des Staates die Milderung der klar definierten Markt- PLANWIRTSCHAFT
in einer sozialen Marktwirtschaft. Die Frage versagen etwa mithilfe der Umweltpolitik Die Alternative dazu ist eine Planwirt-
ist dabei nicht, ob der Staat in einem oder der Wettbewerbspolitik. Zudem sorgt schaft. Hier ist der Staat und nicht der

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