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STANDORT
        OECD-






        MINDEST STEUER








        FÜR INVESTITIONEN



        IN DEN STANDORT NUTZEN





        National- und Ständerat haben in der Wintersession einen wichtigen Entscheid für die Region
        Basel getroffen: 75 Prozent der Einnahmen aus der neuen Ergänzungssteuer zur Umsetzung

        der OECD-Mindeststeuer gehen an die Kantone. Das eröffnet Möglichkeiten, in einen attraktiven
        Standort zu investieren. Deshalb: JA zur OECD-Mindeststeuer am 18. Juni 2023.


        Unternehmen  mit  einem  Umsatz  von  mehr  als  750  Millionen  zusätzlichen Steuereinnahmen sein soll. Der Bundesrat schlug
        Euro  müssen  künftig  mindestens  15  Prozent  Gewinnsteuern  ursprünglich 100 Prozent vor, was insbesondere Kantonen, die
          bezahlen. Darauf haben sich rund 140 Staaten unter dem Dach  nicht Sitz von grossen Unternehmensgruppen sind, missfiel. Die
        der OECD geeinigt. Das bedeutet für die beiden Basel, schon  kantonale  Finanzdirektorenkonferenz  einigte  sich  schliesslich
          wenige Jahre nach der Steuervorlage 17 die Unternehmenssteuern  auf einen Anteil von 75 Prozent. National- und  Ständerat folgten
        erneut anpassen zu müssen. Über 90 Unternehmen sind in  diesem Kompromiss nach hartem Ringen.
          beiden Basel betroffen.
                                                                                             Für uns ist klar, dass die Kantone
        Um die internationale Vorgabe                                                        am besten wissen, welche Bedürf-
        von 15 Prozent zu erreichen,    DAMIT DAS GELD IN                                     nisse die Unternehmen vor Ort
        soll in der Schweiz eine soge-                                                          haben. Wir haben uns  deshalb, in
        nannte  Ergänzungssteuer  ein-  DER SCHWEIZ BLEIBT.                                   Zusammenarbeit mit den Regie-
        geführt werden. Diese Steuer                                                          rungen beider Basel, bei den
        greift dann, wenn ein Kanton                                                             Parlamentarierinnen und Parla-
        den Gewinn von Unternehmen                                                             mentariern für die 75/25-Lösung
        gemäss OECD-Regeln zu tief                                                             starkgemacht. Davon profitieren
          besteuert. So wird sichergestellt,                           zur                     über den Nationalen Finanzaus-
                                                                       OECD-Mindeststeuer
        dass die internationalen Vorgaben                  JA           für multinationale      gleich alle Kantone.
        erfüllt werden.                                                 Unternehmen
                                                                        oecd-mindeststeuer-ja.ch  Für die Wirtschaft wird nun
        Mit der OECD-Mindeststeuer sollen                                                       entscheidend sein, dass in den
        in der Schweiz künftig grosse Unter-                             Kantonen die zusätzlichen Steuereinnahmen richtig einge-
        nehmensgruppen anders besteuert werden als alle anderen  setzt werden. Der steuerlichen Mehrbelastung der Unternehmen
          Unternehmen. Weil die Bundesverfassung die Gleichheit der  müssen Investitionen in einen attraktiven Wirtschaftsstandort
          Besteuerung vorschreibt, ist eine Verfassungsänderung notwendig,  gegenübergestellt werden, um diese zu kompensieren.  Dazu
        um die Mindeststeuer einführen zu können. Deshalb kommt es   gehören die Förderung der Forschung und eine stabile und leis-
        am 18. Juni 2023 zur Volksabstimmung. Andernfalls müssten die  tungsfähige Infrastruktur. Wir werden uns mit Vorschlägen in

        Gewinnsteuern auch für kleinere und mittlere Unternehmen  die politische Diskussion einbringen. •
          erhöht werden.


        Die Ergänzungssteuer ist eine Bundessteuer, wird aber von den
        Kantonen erhoben. Umstritten war im Parlament daher insbesondere   LUCA URGESE, Leiter Finanzen und Steuern
        die Frage, wie hoch der Anteil der Kantone an den erwarteten     l.urgese@hkbb.ch


                                                                                                           twice  Frühjahr 2023    21
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