NEIN zum destruktiven Eingriff in den Lehrplan

29.01.2021

Am 07. März 2021 wird im Kanton Basel-Landschaft über die Beschränkung der feststehenden Kompetenzen im Lehrplan abgestimmt.

Die formulierte Gesetzesinitiative zur unerfüllbaren Anzahl an Kompetenzbeschreibungen in den Lehrplänen fordert einen destruktiven Eingriff in den Lehrplan.

Willkürliche Kürzung der Kompetenzen

Sie verlangt konkret, dass die gesamte Anzahl von Kompetenzbeschreibungen in den Stufenlehrplänen von Primarschule und Sekundarschule von 3500 auf maximal 1000 begrenzt werden. «Diese Zahl ist aus der Luft gegriffen und hat keinen begründeten Ursprung», mahnt Miriam Locher, Präsidentin SP Basel-Landschaft. Damit wird der bereits bestehende und funktionierende Rückmeldeprozess zum Lehrplan, der systematisch und fachlich fundiert in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gremien Anpassungs- und Kürzungsbedarf erhebt, gefährdet. Zudem müssen die Lehrpläne von Primar- und Sekundarstufe aufeinander abgestimmt sein. «Eine willkürliche Streichung auf 1000 Kompetenzen führt dazu, dass unsere Schülerinnen und Schüler die schweizerischen Bildungsziele nicht erreichen», warnt Saskia Schenker, Präsidentin FDP Basel-Landschaft.

Initianten übersteuern laufenden Prozess

Zusätzlich fordert die Initiative, dass die Themen und Stoffinhalte der Sekundarstufe hinsichtlich Anforderungsniveau und Jahreszielen differenziert und auf die Anforderungen und den Inhalt der beruflichen Grundbildung, der Fachmittelschule und des Gymnasiums abgestimmt werden. Im Rahmen des Gegenvorschlags zur Initiative «Ja zu Lehrplänen mit klar definierten Stoffinhalten und Themen», der am 10. Juni 2018 vom Volk angenommen wurde, ist jedoch bereits ein zweiter Lehrplanteil mit Themen und Inhalten erarbeitet worden. Dieser befindet sich gegenwärtig in Überprüfung. Alle Sekundarlehrpersonen können über einen schweizweit einzigartigen Prozess bis Ende des Schuljahres 2021/22 Verbesserungsvorschläge für den Lehrplan einreichen. «Die Lehrpersonen können so ihre Erfahrungen aus der Praxis zurückmelden», erklärt Silvio Fareri, Präsident CVP Basel-Landschaft. Erst nach diesem praxisbezogenen Prozess wird der Lehrplan mit dem Schuljahr 2022/23 endgültig eingeführt. Die Initianten greifen somit voreilig in das laufende Verfahren ein.

Unterricht statt Experimente

Zudem merkt Dominik Straumann, Präsident SVP Basel-Landschaft an: «Es ist nicht der Moment für weitere Experimente. Die Schulen sind derzeit mehr als gefordert.». Die Übersteuerung des laufenden Rückmeldeprozess hätte gravierende zeitliche und finanzielle Folgen. Stattdessen sollten Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich auf einen erfolgreichen Unterricht und Erfahrungen mit den neuen Fremdsprachenlehrmitteln zu konzentrieren.

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