Page 29 - Grundsatzpapier_Bildung
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DIGITALISIERUNG
UND GLOBALISIERUNG
VERÄNDERUNGEN IN DER WIRTSCHAFT
28 21ST CENTURY SKILLS 29
UND DER ARBEITSWELT
Aktuell stehen die Schulen vor einer grossen Heraus- Schulen und Wirtschaft kooperieren LERNKOMPETENZEN
forderung bezüglich der rasch fortschreitenden Digi- Die Schulen und Ausbildungen müssen sich rascher
talisierung. Hier hat sich der Wandel im Corona-Jahr an die Anforderungen der Wirtschaft anpassen. Dazu
beinahe selbst überholt und schonungslos aufgezeigt, gehört weiterhin eine starke MINT-Förderung, eine
dass der Digitalisierungsgrad von Schulen und Wirt- dynamischere Anpassung der beruflichen Grundbil-
schaft teilweise besorgniserregend grosse Unterschie- dung und der höheren Berufsbildung, aber auch eine
de aufweist. intensive Vernetzung von Schule und Wirtschaft durch
Kooperationen und ausserschulische Lernangebote. KRITISCHES KREATIVITÄT ZUSAMMENARBEIT KOMMUNI-
Die rasante Entwicklung von Technologien wird das DENKEN KATION
Bildungssystem nachhaltig verändern. Darauf müssen 21st Century Skills stärken
sich die Schulen vorbereiten. Aufgrund der differen- Viele Unternehmen setzen bei der Nachwuchsqualifi- DIGITALE KOMPETENZEN
zierten, komplementären und durchlässigen Struktur kation auf Kompetenzen, die im 21. Jahrhundert von
bietet das Schweizer Bildungssystem sehr gute Vor- herausragender Bedeutung sein werden. Die soge-
aussetzungen für diese Herausforderung. Die Region nannten 21st Century Skills werden unter anderem
Basel mit ihrer Dichte an innovativen Unternehmen, durch das 4K-Modell geprägt: Kommunikation, Kolla-
Hochschulen und Forschungsinstitutionen bietet für boration, Kreativität und kritisches Denken. Bei der
diesen Wandel zusätzlich ein optimales Umfeld. Die Rekrutierung von Jugendlichen oder Studienabgänge-
Wirtschaft stellt folgende Anforderungen an die Schu- rinnen und -abgängern werden daher Fähigkeiten wie INFORMATIONS- MEDIEN - TECHNOLOGIE-
len: Eigenmotivation, selbstständiges Arbeiten oder analy- KOMPETENZ KOMPETENZ KOMPETENZ
tisches und kritisches Denken schon jetzt gleich oder
Digitale Kompetenzen an Schulen ausbauen sogar teilweise stärker bewertet als die Abschlussno- LEBENSKOMPETENZEN
Kinder und Jugendliche müssen sich von der Primar- ten. Auch hier muss ein direkter Austausch zwischen
stufe bis zur Sekundarstufe II stufengerecht digitale Schulen und der Wirtschaft stattfinden, um die Akzep-
Kompetenzen aneignen. Voraussetzung dafür ist ei- tanz der Bewertungssysteme aufrechtzuerhalten.
nerseits, dass die Kantone entsprechende Infrastruk-
turen bereitstellen. Andererseits müssen Lehrperso-
nen verpflichtet werden, sich weiterzubilden. Die Kan-
tone müssen einen Weg finden, um die Weiterbildung FLEXIBILITÄT FÜHREN INITIATIVE PRODUKTIVITÄT SOZIALE
in digitalen Kompetenzen trotz der Teilautonomie von FÄHIGKEITEN
Schulen verbindlich durchzusetzen.
Digitalisierung und Globalisierung Digitalisierung und Globalisierung