Die regionale Wirtschaft ist weiterhin im Hoch

25.10.2018

Die gute Verfassung der Wirtschaft in der Region Basel hält an – dies zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Handelskammer beider Basel. Die Prognosen für das kommende Halbjahr stimmen weiter zuversichtlich: Stabilität auf gutem Niveau. Internationale und hausgemachte Einflüsse können die wirtschaftliche Lage jedoch schnell trüben.

Die Resultate der aktuellen Herbstumfrage der Handelskammer beider Basel bei ihren Mitgliedunternehmen zeigen, die Wirtschaft der Region Basel ist im Hoch: Wie schon im Frühling, beurteilen rund die Hälfte der Unternehmen den aktuellen Geschäftsgang mit «gut». Ein Drittel attestiert einen befriedigenden Geschäftsgang. Vier Fünftel der Befragten beurteilen den Geschäftsgang als «gleich» oder «besser» im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Stimmungsbild zeigt die anhaltende Formstärke der Wirtschaft in der Region Basel.

Zuversichtlich in die Zukunft

Auch der Blick in die nahe Zukunft stimmt zuversichtlich: Über alle Branchen gesehen rechnen mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen mit einem gleichbleibenden, ein Drittel gar mit einem besseren Geschäftsgang im Vergleich zu heute. Das solide Stimmungsbild untermauern auch die beiden Indikatoren «Investitionstätigkeit» und «Personalentwicklung».

Hausgemachte Herausforderungen

Die wirtschaftliche Schönwetterlage kann sich aber schnell durch hausgemachte Einflüsse trüben. So sehen Experten aus dem Kreis der Mitgliedunternehmen der Handelskammer die Steuervorlage 17 als aktuell wichtigste Herausforderung. Auch wenn sie die Koppelung von Steuerreform und AHV-Finanzierung für ordnungspolitisch äusserst fragwürdig halten, so erachten sie die Annahme der SV17 als unabdingbar für die positive Entwicklung der Schweizer Wirtschaft. Entsprechend ist man bereit, den Kompromiss mitzutragen. Weitere Zugeständnisse seitens der Wirtschaft kommen allerdings nicht in Frage.

Klare Verhältnisse schaffen

Ganz oben auf der Prioritätenliste der Unternehmen steht weiterhin, das Verhältnis der Schweiz zur Europäischen Union in Form eines institutionellen Rahmenabkommens zu klären. Es gilt, die Marktzugangsrechte für die Schweiz zu regeln und zu sichern. Insbesondere die Personenfreizügigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Fachkräftemangel wird von vielen Unternehmen als regelrechter Wachstumshemmer beklagt. Der Markt an verfügbaren Ingenieuren sei beispielsweise komplett ausgetrocknet.

Weitere Bedrohungen sieht die Wirtschaft in der Selbstbestimmungsinitiative und in der Unternehmensverantwortungs-Initiative. Beide Initiativen sind Gift für den Werkplatz Schweiz und gefährden Unternehmen, Arbeitsplätze und somit den Wohlstand unseres Landes.

Geopolitische Wolken am Himmel

Eher in der Zuschauerrolle sieht sich die Schweizer Wirtschaft einigen geopolitischen Herausforderungen gegenüber. Der Handelskrieg zwischen den USA und China beziehungsweise US-Strafzölle aller Art – zum Beispiel auf Stahl und Aluminium – auch auf Produkte der EU und entsprechende Vergeltungsmassnahmen der Gegenparteien werden die Schweizer Wirtschaft punktuell stark treffen. Noch sind die Folgen für die Region Basel schwer abzuschätzen. Im Gegenzug zählen die USA und China weiterhin zu den Ländern mit guten Konjunkturaussichten, was die Wirtschaft in der Region wiederum stimuliert.

Anlass zu vorsichtigeren Prognosen bieten politische Unsicherheiten in Europa, wie beispielsweise in Italien. In diesem Kontext sind die Schwankungen des Euro-Schweizer Franken-Kurses zu sehen, die je nach Branche und Unternehmen den Geschäftsgang weiterhin massgeblich beeinflussen.

Die Handelskammer beider Basel führt jeweils im Frühjahr und Herbst bei ihren Mitgliedunternehmen eine Online-Befragung zur aktuellen wirtschaftlichen Lage und ihren konjunkturellen Perspektiven durch.

Zum Bericht Stimmungsbarometer Herbst 2018

 

Stimmungsbarometer der Handelskammer beider Basel

Im Herbst 2018 haben rund 140 Entscheidungsträger aus Unternehmen aller relevanten Branchen der Region Basel an der Online-Umfrage der Handelskammer beider Basel teilgenommen. Neben der Mitgliederumfrage wurden ergänzend Expertengespräche geführt, um die Resultate der Mitgliederumfrage zu verifizieren. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 3. bis 17. September 2018.


Die Handelskammer beider Basel führt halbjährlich eine Befragung zur aktuellen Wirtschaftslage bei ihren Mitgliedfirmen durch. Befragt werden Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und von unterschiedlicher Grösse – vom Einmannbetrieb bis zum global tätigen Unternehmen mit über 1'000 Mitarbeitenden in unserer Region. Die Ergebnisse fliessen direkt in die standortpolitische Arbeit der Handelskammer ein und werden auch mit den Regierungen Basel-Stadt und Basel-Landschaft besprochen.

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