Keinen Spielraum für Mindestlohn-Experimente

19.04.2021

Die Umfrage der Wirtschaftsverbände und der Standortförderungen Basel-Stadt und Baselland zeigt das Ausmass der Betroffenheit gewisser Branchen von der Coronakrise. Besonders dramatisch ist die Situation in jenen Wirtschaftszweigen, welche von einem staatlich diktierten Mindestlohn zusätzlich belastet würden.

351 Firmen aus dem Kanton Basel-Stadt haben an der Umfrage des Arbeitgeberverbands Basel, des Gewerbeverbands Basel-Stadt, der Handelskammer beider Basel sowie der Standortförderungen Basel-Stadt und Baselland mitgemacht.

Insbesondere mit Blick auf die anstehende Abstimmung über einen kantonalen Mindestlohn über alle Branchen sind die Ergebnisse besorgniserregend. Während gesamthaft gesehen 42,7 Prozent der Unternehmen den Geschäftsgang als unbefriedigend bis schlecht bezeichneten, sind es in den Branchen Gastronomie, Tourismus und Hotellerie 97,4 Prozent und im wiedereröffneten Detailhandel immerhin noch 69,7 Prozent.

Düstere Perspektive und Personalabbau

Trotz der Perspektive auf gewisse Lockerungen und etwas mehr Normalität rechnen knapp 70 Prozent der Unternehmen aus Hotellerie, Gastronomie und Tourismus mit einer schlechteren Entwicklung im kommenden Halbjahr. Im Detailhandel sind es 54,6 Prozent. 

Jedes vierte Unternehmen im Detailhandel gibt zudem an, den Personalbestand im kommenden halben Jahr reduzieren zu müssen. Ebenso im Baugewerbe. In der Hotel-, Gastro- und Tourismusbranche kündigen 43,6 Prozent einen Abbau von Arbeitsplätzen an. Und dies obwohl derzeit noch Kurzarbeitsentschädigungen und Härtefallgelder stützend wirken.

Klare Schlussfolgerung

Die Mindestlohninitiative und der Gegenvorschlag würden in diesen Branchen zu einer zusätzlichen erheblichen Kostensteigerung führen. Die Umfrage zeigt deutlich, dass es dafür keinen Spielraum gibt. Bei vielen Unternehmen in diesen Branchen geht es um ihre Existenz. Der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze muss das vorrangige Ziel sein. Die Mindestlohninitiative und der Gegenvorschlag torpedieren dieses Ziel. Beide Vorlagen gefährden Arbeitsplätze, insbesondere für Geringqualifizierte.

Download zum vollständigen Bericht der Umfrage.

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