Wie Bauschutt zu Baustoff wird

24.09.2019

Der Unternehmensstamm KAMP traf sich im September bei der Ernst Frey AG in Kaiseraugst. Nach einer Begrüssung durch die Handelskammerpräsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter erfuhren die Gäste in Referaten und einer Führung über das Firmengelände viel Interessantes zum Thema Baustoffrecycling.

Wenn Häuser abgebrochen, Strassen erneuert oder Brücken saniert werden, fallen grosse Mengen an Bauschutt an, die dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden können. Wie das genau funktioniert, erklärte Andreas Blank, Abteilungsleiter Baustoffe Rinau, den Mitgliedern des Unternehmensstamms KAMP (Kaiseraugst, Augst, Muttenz, Pratteln).

Aus Abbruch wird neues Material

Baustoffe Rinau, eine Abteilung der Ernst Frey AG, hat sich darauf spezialisiert, aus Abbruchbeton und Ausbauasphalt hochwertiges Baumaterial herzustellen. Der Beton kann praktisch zu hundert Prozent in Sand und Kies zermahlen werden. Eine Maschine zerkleinert den Beton zu Granulat und sortiert gleichzeitig verbaute Eisenteile aus. In einer Stunde werden zwischen 60 und 300 Tonnen verarbeitet. Das Endprodukt wird wieder neuem Beton beigemischt.


Die Aufbereitung von Asphaltbelag ist aufwändiger. Da das Material mit Bitumen belastet ist, darf es nicht einfach recycelt werden. Es wird auf dem Werksgelände in drei Kategorien getrennt gelagert. Dabei sind strenge gesetzliche Vorgaben einzuhalten und der angelieferte Abbruch wird regelmässig kontrolliert. Was nicht verwertet werden kann, wird in die Niederlande verkauft und dort thermisch behandelt und chemisch gereinigt. Insgesamt verarbeitet die Ernst Frey AG in Kaiseraugst rund 200'000 Tonnen Baumaterial pro Jahr.


Sortierung von Hand

Was neben Bauschutt sonst noch alles wiederverwertet werden kann, zeigten die Mitarbeiter der REWAG Regio Wiederverwertungs AG. Die Firma in unmittelbarer Nachbarschaft der Ernst Frey AG verarbeitet jährlich gegen 60'000 Tonnen Kehricht. Mitarbeitende sortieren das Material von Hand, danach wird es maschinell geschreddert. Was nicht verwertet wird, geht mit der Bahn in die Kehrricht-Verbrennungsanlage nach Basel. Die bei der Verbrennung erzeugte Wärme wird zu Strom umgewandelt beziehungsweise als Fernwärme den Basler Haushalten zugeführt. So mancher staunte, dass die wohlige Wärme daheim aus Müll entsteht.

Am Puls des Unternehmertums

Die Handelskammer beider Basel organisiert regelmässig Unternehmer-Treffen für ihre Mitglieder. Die Gäste schätzen das Networking und den Gedanken- und Erfahrungsaustausch untereinander, mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung und nicht zuletzt mit der Handelskammer beider Basel. Dabei erhalten sie aktuelle Informationen über standortpolitische Projekte und Herausforderungen aus erster Hand.

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