Ja zu Frontex für Tourismus entscheidend

01.04.2022

Der Verbleib der Schweiz im Schengen-Raum ist für die Tourismusbranche in der Schweiz, vor allem aber für die Grenzregion Basel, existenziell. Was der Ausschluss aus dem Visa-Raum für die Kultur-, Kongress- und Messestadt Basel bedeuten würde, erklärt Daniel Egloff, Direktor Basel Tourismus.

Sie sitzen im Co-Präsidium des Komitees «Frontex Schengen JA» beider Basel. Warum ist Ihnen dieses Thema so wichtig?

Dank dem Schengen-Abkommen können wir uns ungehindert in Europa bewegen. Die offenen Grenzen sind eine grosse Errungenschaft, von der insbesondere der Tourismus stark profitiert. Aber auch als Privatperson schätze ich es, dass ich heute in Europa sehr einfach reisen kann. Das dürfen wir auf keinen Fall aufs Spiel setzen. Deshalb engagiere ich mich für ein JA zu Frontex und zu Schengen.

Mit welchen Einbussen müsste der Tourismus in Basel konkret rechnen, wenn die Schweiz aus Schengen rausfliegt?

Basel hat viel zu bieten, gerade im Bereich Kultur. Wir stehen aber in hartem Wettbewerb zu anderen europäischen Kulturstädten. Ohne Schengen wird die Schweiz zur Visums-Insel. Touristen aus den USA oder aus Japan werden sich zweimal überlegen, ob sie nach Basel kommen, wenn sie dafür ein zweites Visum beantragen müssen. Sie besuchen dann vielleicht eher Paris und Amsterdam. Wenn weniger Touristen nach Basel kommen, leiden die Hotels, die Museen und die Gastronomie. Auch Basler könnten nicht mehr so einfach in Europa herumreisen.

Daniel Egloff, Direktor Basel Tourismus Daniel Egloff, Direktor Basel Tourismus

Basel ist eine wichtige Kongress- und Messestadt. Wären bei einer Ablehnung zu Frontex auch die Art Basel oder andere Messen negativ betroffen?

Absolut. Auch im Messe- und Kongressbereich stehen wir in Konkurrenz zu anderen Städten. Ohne Schengen wird es schwieriger, Kongresse und Messen nach Basel zu bringen. Bei einzigartigen Formaten wie der Art Basel wird dies vielleicht weniger Auswirkungen haben. Bei anderen Messen fällt dies aber ins Gewicht. Veranstalter wollen sich nicht auch noch mit administrativen Reisebeschränkungen befassen.

Würde bei einer Ablehnung der Tourismus in allen Schweizer Regionen leiden oder sind Grenzregionen wie Basel besonders betroffen?

Grundsätzlich würde der Tourismus der ganzen Schweiz leiden. Deshalb hat auch der Schweizer Tourismus-Verband einstimmig die JA Parole zu Frontex gefasst. Aber Basel wäre aufgrund der Grenzlage besonders betroffen. Stellen Sie sich vor, ein Gast aus den USA besucht das Vitra Design Museum in Weil und möchte danach noch in die «10-Minuten» davon entfernte Fondation Beyeler. Er käme mit seinem Schengen-Visum nicht mehr über die Grenze. Das müssen wir unbedingt verhindern.

Vielen Dank für das Gespräch.

Für die Handelskammer beider Basel ist deshalb klar: Wir brauchen am 15. Mai ein deutliches JA zu Frontex. Unterstützen auch Sie unsere Kampagne und treten Sie jetzt unserem Komitee bei.

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