Vom Nutzen von Infrastrukturen

24.08.2020

In seiner Kolumne zeigt Dr. Sebastian Deininger, Leiter Verkehr, Raumplanung, Energie und Umwelt, auf, warum gut funktionierende Infrastrukturen so wichtig sind und das Hafenbecken 3 unerlässlich für die Versorgungssicherheit unseres Landes ist.

Beispiele aus der Logistik zeigen deutlich: Für Leistungen, die wir nachfragen, braucht es auch immer jemanden der sie erbringt und ein Mindestmass an Infrastrukturen. So steht hinter dem simplen Klick bei einer Online-Bestellung ein komplexer Prozess, der dafür sorgt, dass wir die bestellte Ware zu einem bekannten Zeitpunkt und Ort geliefert bekommen. Und auch wenn wir die Ware im Laden kaufen, muss sie irgendwie dorthin gelangt sein. Dies setzt also voraus, dass wir zuverlässige Infrastrukturen haben. Denn diese erfüllen - meistens ohne dass wir davon gross Kenntnis nehmen - eine wichtige Aufgabe, um unsere alltäglichen und besonderen Bedürfnisse zu erfüllen.

Neben dem volkwirtschaftlichen Nutzen, gibt es natürlich viele weitere positive Aspekte von Infrastrukturen. Nehmen wir doch mal das Projekt Hafenbecken 3 um dies zu verdeutlichen: Das Hafenbecken 3 als Teil des trimodalen Containerterminals Gateway Basel Nord soll auf dem Hafengelände im Norden Basels entstehen und die ökologische Binnenschifffahrt mit den Verkehrsträgern Schiene und Strasse verknüpfen. Dies ist eine Besonderheit und ein Alleinstellungsmerkmal des neuen Terminals, das sich in der Schweiz so nur an diesem Ort in Basel - wo alle wichtigen Güterverkehrsträger zusammenkommen - umsetzen lässt. Dadurch sichern wir Arbeitsplätze und stärken die Versorgungssicherheit unseres Landes.

Besonders ist das Gesamtprojekt auch deshalb, weil es einen hohen Beitrag leistet, um den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und damit über 100'000 LKW-Fahrten pro Jahr eingespart werden können. Dies bestätigte erst kürzlich das renommierte Planungsbüro Rapp Trans. Das Hafenbecken 3 wird damit also zu einem wichtigen Element bei der Erreichung der Ziele der Alpen-Initiative. Nicht zu unterschätzen ist auch die Reduktion von 10'000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr, die mit dem Projekt realisiert werden kann. Dies entspricht der durchschnittlichen CO2-Einsparung sämtlicher Autofahrten von 5'600 Personen in der Schweiz innerhalb eines Jahres oder dem jährlichen Fussabdruck von fast 800 Schweizerinnen und Schweizer. Vor dem Hintergrund der Klimaziele des Bundesrats bis 2050 ( Netto-Null-Emissionen-Ziel) also auch in dieser Hinsicht ein zukunftsträchtiges Projekt.

Da die technischen Abläufe mit dem neuen Containerterminal entscheidend optimiert werden, wird der Hafen zukünftig auf weniger Fläche eine höhere Kapazität bereitstellen können. Das sind sehr gute Nachrichten für die Stadt Basel, in der die Flächen insgesamt immer knapper werden. Die Bündelung der Verkehre geht also mit einer Effizienzsteigerung einher und spielt auf dem Klybeckquai sowie dem Wolf-Areal wertvolle, urbane Flächen für Wohnen, Arbeiten und Freizeit frei.

Dies alles zeigt: Nutzen entsteht durch Infrastrukturen auch in Bereichen, in denen man ihn anfänglich gar nicht vermuten würde. Lassen wir dieses Projekt also nicht scheitern und machen uns gemeinsam für den Bau des Hafenbeckens 3 stark.

 

Die Kolumne ist erstmals in der August-Ausgabe vom Geschäftsführer erschienen. 

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