Mobilitätsforum mit Blick nach vorne

21.09.2023

Am 2. Mobilitätsforum Laufental – Thierstein informierten Expertinnen und Experten über die wichtigsten Verkehrsprojekte in der Region. Die rund 120 Teilnehmenden erhielten einen Überblick über Aktualität und Zukunft von Strasse, Schiene und Langsamverkehr – und die Bedürfnisse und Forderungen aus Bevölkerung und Politik. Organisiert hat den Anlass die Handelskammer gemeinsam mit dem Komitee N18 Basel – Jura sowie weiteren Partnern.

Eine gute Erreichbarkeit ist ein wesentlicher Standortfaktor. Doch die Verkehrskapazitäten im Wirtschafts- und Lebensraum Laufental – Thierstein sind zunehmend überlastet. Das hier Handlungsbedarf besteht, ist weder neu noch umstritten. Deshalb engagiert sich die Handelskammer im Rahmen des Komitee N18 intensiv für eine bessere Anbindung der Region.

Moderiert durch Handelskammer-Direktor und Komitee N18-Vorsitzender Martin Dätwyler brachte der Abend wichtige Fragen auf den Tisch: Wie gedenkt der Bund die Engpässe entlang der Nationalstrasse 18 zwischen dem Angenstein und Delémont zu beheben? Welche Lösungen werden für die Totalsperre der Laufentaler Bahnlinie im Jahr 2025 gefunden? Was wird für bessere Verbindungen mit dem Velo getan?

Aus Bern grüssten zum Auftakt die Nationalrätinnen Daniela Schneeberger und Sandra Sollberger sowie Nationalrat Christian Imark per Videobotschaft und bekannten sich zu ihrer Unterstützung unserer Anliegen. Im Laufe der Inputreferate wurde klar – in Sachen Mobilität bewegt sich viel. Im Vergleich zum ersten Mobilitätsforum Ende 2022 wurde beispielsweise eine Begleitgruppe zur Entwicklung eines Bahnersatzkonzeptes für die fünfmonatige Totalsperre der Bahnlinie im Jahr 2025 ins Leben gerufen und wie angekündigt die Korridorstudie zur Nationalstrasse 18 zwischen Basel und Delémont unter Mitwirkung der lokalen Akteure gestartet. Dass eine solche Studie durchgeführt wird, ist keine Selbstverständlichkeit, wie Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt für Strassen ASTRA, ausführte - schweizweit gebe es deren nur drei. Unsere Region kommt mitunter dank dem Komitee N18 hier zum Zug. Röthlisberger erläuterte ferner die aktuellen Herausforderungen des Strassennetzes auf nationaler Ebene. Er sprach die fehlenden Redundanzen an, welche gerade bei Unterhaltsarbeiten zum Problem wird. Zudem zeigte er auf, wie die Strasse als kosteneffizienter Verkehrsträger künftig sicherer und umweltfreundlicher wird und deshalb zentraler Pfeiler der Mobilität bleibt.

Auf regionaler Ebene sprach Regierungsrat Isaac Reber, Vorsteher Bau- und Umweltschutzdirektion Kanton Basel-Landschaft, über aktuelle Projekte im Laufental. Besonders der Engpass der N18 bei Angenstein beschäftigt - dazu hat Baselland bereits mehrere Machbarkeitsstudien durchgeführt, nun ist er Gegenstand der Korridorstudie N18, die das ASTRA seit Anfang Jahr umsetzt. Ausserdem beschäftigt die Kernumfahrung der Stadt Laufen sowie der Ausbau der Fahrradstrecke zwischen Grellingen und Zwingen. Nicht zu vergessen sei auch der Doppelspurausbau der Bahnlinie – hier gab Andreas Jäger ein Update. Knackpunkt dieses Projekts, so der Projektleiter SBB, sei die fünfmonatige Totalsperrung im Jahr 2025, für die aktuell eine Arbeitsgruppe umfassende Bahnersatzlösungen erarbeitet. Untermalt mit Bildern der Baustellen zeigte Jäger den bisherigen Fortschritt des Projekts auf und gab sich zuversichtlich für die planmässige Beendigung des Ausbaus. Zuversichtlich gab sich auch Michael Suter, Abteilungsleiter Strassenbau Kanton Solothurn – die Verkehrsprojekte in der Region Thierstein seien auf Kurs, insbesondere die Ortsdurchfahrt Büsserach-Breitenbach sowie das Buskonzept Laufental-Dorneckberg.

Während der Podiumsdiskussion äusserten sich Alex Hein, Sibylle Jeker, Pascal Bolliger, Regina Weibel und Marc Scherrer erfreut über die seit dem letzten Forum vollzogenen Schritte. Positiv betonten sie auch den Einbezug der Regionen in der Behördendelegation der Korridorstudie N18. Dennoch liessen sie auch Sorgen aus Politik und Wirtschaft verlauten. So äusserte der Präsident des Verein Laufental Alex Hein das Bedürfnis nach besseren Verbindungen für den Langsamverkehr, Landrat Marc Scherrer jenes nach realistischen und nutzerfreundlichen Ersatzlösungen während der Totalsperrung. Zudem, so der Konsens des Podiums, müsse der Informationsfluss an die Bevölkerung gewährleistet bleiben.

Die Veranstaltung mündete im informellen Austausch zwischen Politik, den Vertretenden der involvierten Organisationen und der Bevölkerung beim rustikalen Apéro.

Die N18 verbindet als Teil des nationalen Strassennetzes den Grossraum Basel mit dem Kanton Jura und schliesst das prosperierende Laufental sowie den Kantonshauptort Delémont ans Hochleistungsstrassennetz an. Regelmässig werden die Kapazitätsgrenzen auf dieser wichtigen Achse überschritten. Insbesondere die Überlastungen am Angenstein sind zu einem grossen Problem geworden. Dazu kommen weitere Sicherheitsbedenken bei den Ortsdurchfahrten sowie unbefriedigende Lösungen für den Langsamverkehr. Das Komitee N18 Basel-Jura setzt sich für einen zeitnahen Ausbau und die Lösung der aktuellen Defizite auf der N18 ein. Dies mit dem Ziel die Achse Basel-Jura für alle Verkehrsteilnehmer besser und sicherer zu machen.

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