Auf der Suche nach dem «Super-Computer»

05.10.2022

Am Basel Quantum Center der Universität Basel entwickeln Forschende einen Quantencomputer. Das Interesse der Wirtschaft an dieser Technologie ist riesig.

Was haben Google, Microsoft, IBM und die Universität Basel gemeinsam? Sie alle möchten einen funktionierenden Quantencomputer entwickeln und forschen intensiv auf diesem Gebiet. «Vor 20 Jahren handelte es sich noch um ein rein akademisches Unterfangen. Mittlerweile investieren auch viele Firmen in die Entwicklung von Quantencomputern», stellt Prof. Dr. Dominik Zumbühl vom Basel Quantum Center an der Universität Basel fest. Zumbühl und sein Team erhielten 2019 den Zuschlag für die Leitung des Nationalen Forschungsschwerpunkts «Spin-Qubits in Silizium» (NCCR SPIN).

Zusammen mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie suchen die Forschenden des Basel Quantum Center nach geeigneten Wegen, um einen universell verwendbaren Quantencomputer zu entwickeln. «Diese Technik wird wohl in den nächsten 10 bis 20 Jahren real», sagt Zumbühl. Das Quantencomputing verspricht, einen bahnbrechenden Einfluss auf viele Lebensbereiche zu haben. «Deshalb möchten viele Unternehmen schon jetzt auf diesen Zug aufspringen, um diese Entwicklung nicht zu verpassen», so der Projektleiter.

Basel Quantum Center Am 25. Oktober öffnet das Basel Quantum Center seine Türen für die Mitglieder der Handelskammer beider Basel.
Interdisziplinäres Netzwerk

Das Basel Quantum Center vereinigt alle Aktivitäten der Quantenwissenschaft an der Universität Basel. Das Team des Nationalen Forschungsschwerpunkts SPIN besteht aus rund 150 Forschenden der Universität Basel, von IBM Research – Zürich, der ETH Zürich und der EPFL. Die Teammitglieder stammen aus verschiedenen Disziplinen wie Quantenphysik, Materialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Computerwissenschaften.

Die möglichen Einsatzgebiete für Quantencomputer sind vielfältig, wie Zumbühl erläutert: «Besonders spannend sind neue Moleküle für die Energieumwandlung, -speicherung und -entwicklung. Auch für die Medizin eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Das ist zwar alles noch Zukunftsmusik, doch das Interesse ist global riesig», stellt er fest. Als neuer Projektpartner konnte kürzlich Roche gewonnen werden.

Basel Quantum Center Die Forschenden haben im Labor bisher zwei Qubits entwickelt und hoffen, in den nächsten zwei Jahren diese Zahl zu verdreifachen.
Zunächst die einzelnen Qubits verstehen

Aktuell handelt es sich bei SPIN immer noch um ein Grundlagenforschungsprojekt. Die Forschenden haben im Labor bisher zwei Qubits entwickelt und hoffen, in den nächsten zwei Jahren diese Zahl zu verdreifachen. «Wir möchten die einzelnen Qubits zunächst möglichst gut und fehlerfrei verstehen, bevor wir sie skalieren», erklärt der Projektleiter. Für einen funktionstüchtigen Quantencomputer braucht es dann Milliarden von Qubits – die Forschenden haben also noch einiges zu tun.

Blick hinter die Kulissen am «Uni Konkret»

Lernen Sie am 25. Oktober vor Ort im Basel Quantum Center die Forschenden und ihre Arbeit kennen, werfen Sie einen Blick in die Labors und erfahren Sie, wie das Quantencomputing unser Leben verändern wird. Hier geht's zur Anmeldung

 

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