Baselland: Steuerentlastung für Fachkräfte schafft Standortvorteil

21.12.2021

Im Zuge der Revision des kantonalen Steuergesetzes betreffend Vermögenssteuerreform I sollen die speziellen Baselbieter Steuerwerte für Wertschriften abgeschafft, der Vermögenssteuer-Tarif angepasst und die Freibeträge bei der Vermögenssteuer erhöht werden. Dies ist angesichts der hohen Vermögenssteuerbelastung ein längst überfälliger Schritt und macht den Kanton Basel-Landschaft steuerlich attraktiver. Für die Fachkräfte und Unternehmen in der Region braucht es aber noch mehr Mut in Steuerfragen.

Der Kanton Basel-Landschaft weist seit vielen Jahren eine hohe Vermögenssteuerbelastung und damit grossen Handlungsbedarf auf. Denn interkantonale Vergleiche zeigen: Hohe Einkommen und Vermögen werden im Baselbiet deutlich höher besteuert als in anderen Kantonen und im direkten Umland. In einem mehrstufigen Reformplan will der Kanton nun seine Steuertarife anpassen. Mit seiner aktuellen Vorlage zur Vermögenssteuerreform I setzt der Regierungsrat einen wichtigen Schritt um, um für steuerpflichtige Fachkräfte attraktiver zu werden.

«Für unseren Wirtschaftsstandort ist es entscheidend, dass top ausgebildete Fach- und Führungskräfte in der Region wohnen und leben wollen. Dies erhöht die Bindung der Unternehmen an den Standort. Steuerlich wettbewerbsfähig und für bestens qualifizierte Personen attraktiv zu sein, ist damit ein entscheidender Standortfaktor», begrüsst Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel, die Revision.

Im Zuge der Revision sollen die speziellen Baselbieter Steuerwerte für Wertschriften abgeschafft, der Vermögenssteuer-Tarif angepasst und die Freibeträge bei der Vermögenssteuer erhöht werden. Das bringt nicht nur eine einfachere und verständlichere Steuererklärung mit sich, sondern entlastet auch Steuerpflichtige mit hohem Einkommen und Vermögen. Die Vermögenssteuerbelastung für diese Personen gehört heute im Kanton Basel-Landschaft zu den höchsten schweizweit.

Vermögenssteuersatz stärker senken

«Damit Baselland für Fach- und Führungskräfte nachhaltig attraktiv bleibt, braucht es aber noch mehr Mut: Die Freibeträge bei der Vermögenssteuer sollten bereits in der aktuellen Vorlage stärker erhöht und der Vermögenssteuer-Tarif noch weiter reduziert werden», ist Martin Dätwyler überzeugt. Denn bei Vermögen ab 500'000 Franken werde das Ziel, den Kanton steuerlich konkurrenzfähig zu positionieren, nur beschränkt erreicht.

Mehrwert für Kanton, Wirtschaft und Menschen

«Wenn die Steuerbelastung konkurrenzfähig ist, entlastet das auch den Mittelstand», führt Luca Urgese, Leiter Finanzen und Steuern der Handelskammer, aus. «Je mehr einkommensstarke Steuerpflichtige im Kanton wohnen, desto mehr finanziellen Spielraum hat der Kanton, um die auch für den Mittelstand relativ hohe Steuerbelastung im nächsten Reformschritt zu senken.» Ist der Kanton für Topverdienende unattraktiv, muss der Mittelstand umgekehrt eine höhere Steuerlast tragen. Die Vorlage schafft damit eine Win-win-Situation für Kanton, Wirtschaft und Menschen.

Wie wichtig es für den Wirtschaftsstandort ist, steuerlich attraktiv zu bleiben, ist auch in unserem Themendossier zu den Kantonsfinanzen Basel-Stadt nachzulesen. Die Argumente für ein steuerlich attraktives Umfeld sind in beiden Kantonen vergleichbar.

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