Handelskammer begrüsst viertes trinationales Agglomerationsprogramm Basel

11.06.2021

Die Verkehrssysteme der Agglomeration im Dreiländereck verbessern und die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung koordinieren – das ist das Ziel des vierten Agglomerationsprogramms Basel. Das Massnahmenpaket wurde heute von einer trinationalen Delegation beim Schweizer Bund eingereicht. Für die Handelskammer beider Basel setzen die geplanten Projekte einen wichtigen Schritt in der regionalen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung.

In der Agglomeration Basel sind 125 prioritäre Projekte und Teilprojekte mit Baustart ab 2024 geplant. Dazu zählen neben Ausbaumassnahmen beim öffentlichen Verkehr (ÖV) wie der Verlängerung der Tramlinien rund um Salina Raurica und Klybeck auch die Elektrifizierung diverser Buslinien in den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Vorgesehen ist ausserdem der Bau von ÖV-Drehscheiben für den multimodalen Verkehr. «Das bisher grösste und aufwendigste Basler Agglomerationsprogramm hilft den betroffenen Gemeinden dabei, ihre finanziellen Mittel bestmöglich einzusetzen und effizient zu priorisieren. Die Massnahmen sichern zudem die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts», betont Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel.

Erschliessung des Zubringers Bachgraben

Von zentraler Bedeutung für die Region Basel ist der Zubringer Bachgraben. Dieser wurde aufgrund des Projektfortschritts im Agglomerationsprogramm der dritten Generation für den weniger prioritären B-Horizont beantragt. Nun sind die Planungen gut vorangeschritten und das Projekt wird für den A-Horizont eingegeben. «Eine solche Anbindung ist schon lange überfällig und wurde von uns bereits im Themendossier zum Zielbild Hochleistungsstrassen gefordert», zeigt sich Dr. Sebastian Deininger, Leiter Verkehr, Raumplanung, Energie und Umwelt Handelskammer beider Basel, zufrieden. «Die leistungsfähige Erschliessung dieses boomenden Wirtschaftsareals für den Bus- und Autoverkehr verbessert die Erreichbarkeit erheblich.»

2,9 Milliarden Franken ab 2024

Der Schweizer Bund beteiligt sich im Rahmen von Agglomerationsprogrammen finanziell an wichtigen Verkehrsinfrastrukturprojekten. Die Investitionskosten aller Basler Projekte im A-Horizont von 2024 bis 2028 belaufen sich auf 1,2 Milliarden Franken. Rechnet man die weiteren Massnahmen mit späterem Baubeginn dazu, ergibt sich ein Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Franken.

Das vierte Agglomerationsprogramm ist unter anderem so umfassend, weil die Agglomeration Basel in den vorangegangenen Programmen vernachlässigt wurde. Mit einem Anteil von sechs Prozent der Gesamtmittel des Bundes über alle Generationen von Agglomerationsprogrammen (1-3) hinweg liegt Basel deutlich hinter anderen grossen Agglomerationen der Schweiz (Zürich: 19 Prozent, Bern: 12 Prozent, Genf und Lausanne-Morges: jeweils 11 Prozent). Dies, obwohl sie aufgrund eines hervorragenden Kosten-Nutzen-Verhältnisses zuletzt als eine der wenigen Agglomerationen einen Beitragssatz des Bundes von 40 Prozent erreicht hat. «Wir fordern nun, dass die eingegebenen Projekte der Agglomeration Basel auch vom Bund anerkannt und entsprechend ihrer Priorisierung aufgenommen werden. Die Agglomeration Basel darf den Anschluss nicht verlieren», hält Martin Dätwyler fest.

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