Page 5 - Grundsatzpapier-Raumentwicklung
P. 5
VOR
WORT
Eine erfolgreiche Wirtschaftsregion benötigt neben gut
qualifizierten Arbeitnehmenden und einem wettbe-
werbsfähigen Steuersystem auch ausreichend geeig-
nete Wirtschaftsflächen und attraktiven Wohnraum –
insbesondere um hoch qualifizierte Fachkräfte anzu-
04 ziehen und zu halten. Dabei befindet sich die moderne ZUSAMMEN 05
Raumplanung im Spannungsfeld unterschiedlicher
Ansprüche und Anspruchsgruppen. Arbeiten, Freizeit FASSUNG
und Wohnen sind nur einige Bedürfnisse der Wirt-
schaft und der Gesellschaft an den Raum, die nicht
immer konfliktfrei nebeneinander befriedigt werden
können. Deshalb ist die Raumentwicklung ein zentra-
les Themenfeld der Handelskammer beider Basel. Die Raumentwicklung hat die komplexe Aufgabe, den Somit hat die Raumentwicklung direkten Einfluss auf
legitimen Nutzungsansprüchen aus Wirtschaft und Ge- die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Basel. Des-
Das vorliegende Grundsatzpapier fasst unsere wirt- sellschaft ausreichende und geeignete Flächen zur Ver- halb setzen wir uns mit zahlreichen pointierten Forde-
schaftspolitischen Positionen zur Raumentwicklung fügung zu stellen. Der Wirtschaftsstandort Basel ist rungen dafür ein, dass die Raumentwicklung über-
zusammen. Seit Jahrzehnten engagieren wir uns bei durch nationale und kantonale Grenzen stark fragmen- regional besser abgestimmt und investitionshemmen-
der Mitgestaltung der Raumentwicklung, um günstige tiert, was die Raumentwicklung zusätzlich vor grosse de Instrumente aufgehoben werden.
Rahmenbedingungen für Unternehmen im Wirtschafts- organisatorische Herausforderungen stellt. Ins beson-
raum Basel zu schaffen. Wir beziehen Stellung zu raum- dere im Kanton Basel-Stadt und im urbanen unteren So fordern wir beispielsweise eine verstärkte grenz-
relevanten Geschäften und beteiligen uns aktiv am Baselbiet ist die Flächenkonkurrenz gross: Flächen über schreitende Abstimmung in der Raumentwick-
öffentlichen und politischen Diskurs. Unterstützt wer- werden intensiv genutzt, Gewerbe- und Industrieflä- lung, eine nachfrageorientierte Weiterentwicklung
den wir dabei von der Raumplanungskommission, in chen verschwinden. Diese Angebotsverknappung wirkt der bestehenden Wirtschaftsflächen sowie mehr Flexi-
der sich Fachexperten unserer Mitgliedunternehmen sich in Kombination mit steigenden Nutzungsauflagen bilität und schnellere Prozesse in der Planung und
regelmässig zu aktuellen Raumplanungsfragen aus- besonders auf grossflächige und emissionsstarke Tätig- der Genehmigung.
tauschen. So fliessen die Bedürfnisse der Unterneh- keiten wie beispielsweise die Logistik oder die indus-
men direkt in unsere Arbeit zur Stärkung des Wirt- trielle Produktion in Basel Nord aus.
schaftsstandorts Basel ein.
Der einschneidende Rückgang an Gewerbe- und Indus-
Ziel des vorliegenden Grundsatzpapiers ist es, unsere trieflächen im Stadtkanton ist für die Schweiz einzig-
Positionen, unser Zukunftsbild und unsere Forderun- artig. Dabei sind konkurrenzfähige Wirtschaftsflächen
gen an eine wirtschaftsfreundliche Raumentwicklung bedeutende Standortfaktoren.
darzulegen. Die festgehaltenen Grundsätze sind über-
geordneter Natur und bewusst nicht fallspezifisch auf-
gearbeitet.
Vorwort Zusammenfassung