Page 9 - Grundsatzpapier-Aussenwirtschaft
P. 9
ÜBERSICHT SCHWEIZER FREIHANDELSABKOMMEN USA und Asien als zukünftige Wachstums-
märkte
Die USA sind neben Deutschland der grösste und dy- Unter den asiatischen Ländern ist China als Werk-
namischste Absatzmarkt für die Schweizer Wirtschaft. und Absatzmarkt für die Schweiz am wichtigsten. Mit
Für die chemisch-pharmazeutische Industrie sind die einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von
USA gar mit Abstand der grösste Markt mit einem Ex- 15 Prozent zwischen 2008 und 2018 ist China der am
portanteil von 22 Prozent (2018) und mit einem durch- stärksten wachsende Absatzmarkt für die pharma-
schnittlichen jährlichen Wachstum von mehr als 10 Pro- zeutisch-chemische Industrie. Gleichzeitig stellt das
zent in den letzten zehn Jahren (2008–2018). Land aufgrund seiner Grösse, seines autokratischen
Systems und seiner ambitionierten Industriepolitik
Im selben Zeitraum hat sich auch das Gewicht Asiens eine besondere Herausforderung für die schweizeri-
als eines globalen Handelspartners stark entwickelt. sche Politik dar.
08 Dieser Trend dürfte weiterhin anhalten. Treiber der 09
Entwicklung sind die bevölkerungsstarken und wirt-
schaftlich rasch wachsenden Volkswirtschaften in
Bestehende Freihandelsabkommen China, Indien, Korea, Indonesien und Vietnam. Die
Verhandlungen in Gang Bedeutung dieser Länder als Absatzmärkte für Schwei-
Zusammenarbeitserklärung zer Unternehmen nimmt stetig zu.
Quelle: Stefan Legge und Piotr Lukaszuk (2019). Analyse zur Nutzung von Freihandelsabkommen
im Auftrag des Seco. Universität St. Gallen.
Die Aussenwirtschaftspolitik der Schweiz – DIE USA SIND DER GRÖSSTE UND DYNAMISCHSTE ABSATZ-
Abkommen stärken und vertiefen
Die Schweizer Aussenwirtschaftspolitik ist massgeb- An diesen Prioritäten wird sich im Kern in naher Zu- MARKT FÜR DIE CHEMISCH-PHARMAZEUTISCHE INDUSTRIE.
lich vom Aufbau und von der Pflege eines weltweiten kunft kaum etwas ändern. Dass die multilaterale Welt- CHINA WÄCHST EBENFALLS STARK.
Netzes multilateraler und bilateraler Handelsabkom- handelsordnung wiederhergestellt oder gar ausgebaut
men geprägt. Das Hauptaugenmerk gilt dabei den Be- wird, ist aber aus genannten Gründen auf absehbare Exporte der chemisch-pharmazeutischen Sparte:
Entwicklung nach Absatzmärkten, Anteil > 1 %
ziehungen zu unserem bedeutendsten Handels part- Zeit kaum zu erwarten. Damit gewinnen die bilatera-
ner, der Europäischen Union. Die aussenwirtschaftli- len Handelsabkommen zunehmend an Gewicht. 16 SG CN
chen Ziele des Bundesrats lauten wie folgt: 12 US
• Die regelbasierte multilaterale Welthandels-
ordnung erhalten und stärken. 8 CA
• Den bilateralen Weg mit der EU sichern und AT DE
ausbauen. Jährliche Wachstumsrate (2008–2018 in %) 4 AU JP
• Das Netz präferenzieller Handelsabkommen 0 BE BR ES
ausweiten und vertiefen. RU GB IT
• Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen -4 NL FR
in der Schweiz stärken.
-8
0 5 10 15 20 25
Exportanteil 2018 (in %)
Beitrag zum Wachstum 2018 Wachstumsbremse 2018
Hinweis: Die Grösse der Kreise widerspiegeln proportional ihren positiven oder negativen Beitrag (in %).
Quelle: Jahresbericht Schweizer Aussenhandel 2018 der Eidgenössischen Zollverwaltung.
Ausgangslage Ausgangslage