Steuern: Fachkräfte nachhaltig entlasten

01.04.2022

Die beiden Basel haben kürzlich Steuerpakete zur Entlastung geschnürt. Die Anpassungen sind wichtig und richtig, greifen aber noch zu kurz. Denn im Rahmen der OECD-Mindeststeuerreform rückt die Steuerbelastung dringend benötigter Fachkräfte in den Fokus.

«Der Erfolg unseres Wirtschaftsstandorts beruht nicht zuletzt auf top ausgebildeten Fach- und Führungskräften, die in unserer Region wohnen und leben wollen. Für bestens qualifizierte Personen steuerlich attraktiv zu sein, verschafft unserer Region einen entscheidenden Standortvorteil», betont Luca Urgese, Leiter Finanzen und Steuern. Eine moderate Steuerbelastung schafft damit eine konkreten Mehrwert – für den Kanton, die Menschen und die Wirtschaft . «Mit den kürzlich geschnürten Steuerpaketen haben die beiden Kantone einen wichtigen Schritt gemacht. Um Fachkräfte steuerlich nachhaltig zu entlasten, ist aber noch mehr Mut in Steuerfragen gefragt», weiss Urgese.

Baselland: Einkommenssteuern müssen folgen

Der Kanton Basel-Landschaft weist seit vielen Jahren eine hohe Vermögenssteuerbelastung auf. Vergleiche zeigen, dass mittlere und hohe Einkommen und Vermögen im Baselbiet deutlich höher besteuert werden als in anderen Kantonen und auch im benachbarten Ausland. Bei der Revision der Vermögenssteuer im Kanton Basel-Landschaft hätten wir uns daher eine mutigere Umsetzung mit einem tieferen Steuersatz gewünscht. Denn die Besteuerung natürlicher Personen tritt mit der OECD-Mindeststeuer für Unternehmen beim Standortwettbewerb immer mehr in den Fokus. Gerade um rare Fachkräfte nach Baselland zu bringen und sie hier zu halten, sind konkurrenzfähige Steuern für natürliche Personen wichtig. Handlungsbedarf besteht deshalb auch bei den Einkommenssteuern.

Basel-Stadt muss steuerlich attraktiver Wohnkanton werden

Im Kanton Basel-Stadt entlastet der Regierungsrat die Bevölkerung um insgesamt 68 Millionen Franken. Zudem hat dieser beschlossen, den dritten Steuersenkungsschritt der Steuervorlage 17 vorzeitig umzusetzen. «Das Ziel einer Entlastung von Fachkräften wird mit dieser Steuervorlage allerdings nur bedingt erfüllt. Um für Fachkräfte im internationalen Standortwettbewerb konkurrenzfähiger zu sein, sind deshalb entsprechende Nachbesserungen erforderlich», fordert Urgese. Der Kanton verzeichnet seit einigen Jahren hohe Überschüsse in dreistelliger Millionenhöhe. Auch in der Finanzplanung für die nächsten Jahre wird mit weiteren Überschüssen gerechnet. «Es besteht daher ein substanzieller struktureller Überschuss, der zur Verbesserung der Standortbedingungen eingesetzt werden kann. Wir setzen uns dafür ein, dass dieser Spielraum genutzt wird, um den Kanton Basel-Stadt auch steuerlich als attraktiven Wohnkanton zu positionieren», so Urgese abschliessend.

Wie wichtig es für den Wirtschaftsstandort ist, steuerlich attraktiv zu bleiben, ist auch in unserem Themendossier zu den Kantonsfinanzen Basel-Stadt nachzulesen. Die Argumente für ein steuerlich attraktives Umfeld sind in beiden Kantonen vergleichbar.

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