Handelskammern am südlichen Oberrhein sprechen sich für Bahnanschluss EAP aus

18.09.2018

Die Industrie- und Handelskammern am südlichen Oberrhein fordern eine zügige Realisierung des Bahnanschlusses zum EuroAirport. Stellt dieser doch eine Schlüsselinfrastruktur für die Wirtschaft der französisch-deutsch-schweizerischen Grenzregion am Oberrhein dar

Der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg (EAP) ist die wichtigste grenzüberschreitende Infrastruktur im Dreiländereck. Die anhaltende und ungebrochene Wachstumsdynamik der trinationalen Region führte 2017 am EuroAirport zu einem Passagieraufkommen von 7,9 Millionen Personen, was beinahe einer Verdoppelung seit 2010 entspricht. Ebenfalls stark angestiegen ist die Anzahl der Mitarbeitenden am EuroAirport. So sind heute rund 6'300 Personen am Flughafen im Dreiländereck beschäftigt. Ende 2017 haben Paris und Bundesbern ein Steuerabkommen abgeschlossen und somit Rechtssicherheit für die Unternehmen im Schweizer Sektor geschaffen. Dies lässt eine zusätzliche Dynamik sowohl im Personen- wie auch im Güterverkehr und bezüglich der Anzahl Mitarbeitender erwarten.

Bisher ist der EuroAirport mit öffentlichen Verkehrsmitteln einzig über einen Linienbus erschlossen. Dies wird den Wachstumsperspektiven des EuroAirports in keiner Weise gerecht. 2010 und 2011 durchgeführte Vorstudien zeigen, dass nur eine direkte Bahnanbindung – geführt über eine neue Trasse mit einer Länge von 6 km – eine befriedigende und ökologisch nachhaltige Lösung bietet.

EuroAirport Basel-Mulhouse

Verkehrsstudien gehen für die Bahnhaltestelle EuroAirport, die voraussichtlich im Jahr 2028 eröffnet wird, von einem Volumen von fast 6 Millionen Passagieren jährlich aus. Die sozioökonomische Bewertung des Bahnanschlusses unterstreicht die Bedeutung dieser zentralen Infrastruktur. So wird durch den Bau und den Betrieb des Bahnanschlusses ein substanzieller, volkswirtschaftlicher Gesamtwert von rund 500 Millionen Euro realisiert.

Der EAP-Schienenanschluss ist für das trinationale Verkehrskonzept besonders wichtig. Denn durch ihn wird ein grosses Potenzial und ein hervorragendes Kosten-Nutzen-Verhältnis erreicht, das zusätzliche Ausbaumassnahmen attraktiv macht.

Das Projekt «Neue Bahnanbindung EuroAirport» ist aufgegleist:

  • Die Verkehrsbehörden in Frankreich und der Schweiz zeigen ein starkes Engagement für das künftige Angebot (Erklärung vom 15. Dezember 2017).
  • Eine europäische Beteiligung an der Finanzierung von vorbereitenden Studien (INTERREG V Oberrhein) liegt vor, da sich das Projekt im Korridor des nördlichen Mittelmeerraums des transeuropäischen Verkehrsnetzes befindet.

Dieses Engagement für das Projekt muss jetzt von den schweizerischen und nationalen französischen Behörden aufgenommen und weitergetragen werden.

In der Schweiz wurden im Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2030/35 bereits Gelder für den Bahnanschluss des EuroAirports reserviert. Im Rahmen der Vernehmlassung auf französischer Seite, welche am 13. September 2018 begonnen hat, betonen die Industrie- und Handelskammern am südlichen Oberrhein, den neben der Handelskammer beider Basel auch die CCI Alsace Eurométropole sowie die IHK Hochrhein-Bodensee und die IHK Südlicher Oberrhein angehören, die Wichtigkeit des Projekts für das Dreiland nochmals und freuen sich auf dessen baldige Fertigstellung.

Sie rufen die verantwortlichen französischen und schweizerischen Behörden nachdrücklich dazu auf, Gespräche über die Unterzeichnung einer Projektfinanzierungsvereinbarung unverzüglich aufzunehmen und abzuschliessen.

 

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