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AUS DER ’KAMMER
Alberto Silini
ist Senior Director Global Consulting
Switzerland Global Enterprise (S-GE)
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN
Sei es Kanada, Indien oder Ghana. bedingungen wie der Covid-Reisebeschrän- se Märkte eigene Mechanismen auf, auf
Für Unternehmen, die über die kungen Anfang dieses Jahres oder der welche man sich gut vorbereiten muss, um
Schweiz hinauswachsen möchten, Made-in-China-Strategie in den letzten teures Lehrgeld zu vermeiden. Idealerwei-
gilt es, einiges zu beachten. Jahren abgenommen hat. Die Unterneh- se wenden sich die Unternehmen an Spezi-
Worauf es bei Internationalisierungs men nehmen zur Optimierung ihrer Wert- alisten wie Switzerland Global Enterprise,
schöpfungskette auch neue Märkte ins Vi-
welche über hohe Marktkenntnisse, einen
vorhaben ankommt, weiss Alberto sier – hier stechen vor allem Indien, wertvollen Erfahrungsschatz und ein loka-
Silini, Senior Director Global Vietnam, Brasilien und Mexiko hervor – les Netzwerk verfügen. Zudem muss man
Consulting Switzerland Global aber auch wieder schweiznahe Märkte. das eigene Geschäftsmodell hinterfragen
Enterprise (SGE). – was in der Schweiz funktioniert, muss
Was sollten Unternehmen beachten? nicht unbedingt in einem anderen Land
Der Schritt ins Ausland muss gut geplant funktionieren. Markttests oder Gespräche
Welche Märkte sind für Schweizer KMU werden – und die meisten KMU, welche mit potenziellen Kunden oder Partnern
besonders interessant? wir begleiten, fangen meistens mit einem können sich vor allem in der Anfangspha-
Grundsätzlich sind die Märkte USA, Chi- Nachbarland an. Obwohl viele Argumente se als sehr wertvoll herausstellen. Wichtig
na, Saudi-Arabien und die EU-Länder nach für ein Nachbarland sprechen, dürfen die- ist es dann, die ganze Wertschöpfungsket-
wie vor sehr wichtig für Schweizer Firmen se nicht unterschätzt werden. Deutsch- te auf den Zielmarkt auszurichten – von
– sei dies aus Gründen der Wachstumsdy- land, Frankreich oder Italien sind in der der Beschaffung über die Produktion, den
namik, der Bedeutung oder des Potenzials. EU die grössten Märkte und somit begeg- Verkauf und den Aftersales Service. Hier
Wir sehen aber, dass die Nachfrage für net man dort starker lokaler und internati- können Unternehmen auf die Schweizer
China aufgrund der schwierigen Rahmen- onaler Konkurrenz. Zudem weisen alle die- Exportförderung zählen, denn pro Jahr un-
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