Auf der Suche nach Leben auf dem Mars

06.11.2019

Ein Schweizer Forscherteam schickt bei der nächsten Marsmission im 2020 eine Spezialkamera auf den roten Planeten. Es möchte anhand von Gesteinsaufnahmen herausfinden, ob es früher auf dem Mars Leben gab. «Uni konkret» war im Labor, wo die Expedition ins All minutiös vorbereitet wird.

Die Suche nach Leben auf dem Mars beginnt im beschaulichen Witterswil. In einem Labor haben sich Forscher der Universität Basel einen Marsgarten eingerichtet. Dieser erlaubt ihnen, die Bedingungen auf dem roten Planeten zu simulieren. Auf einer Fläche von zirka 30 Quadratmetern ist eine Landschaft entstanden, die der Marsoberfläche sehr ähnlich ist. «Wir simulieren hier mit Sedimenten, Steinen und Lichtquellen die Arbeitsumgebung für ein Weltraumfahrzeug – den Rover – das die europäische Weltraumorganisation ESA im Jahr 2020 ins All schickt», erklärt Prof. Dr. Nikolaus Kuhn, Professor für Physische Geographie an der Universität Basel. Mit seinem Forschungsteam trainiert er quasi für die nächste Marsmission, die in einem Jahr starten soll. Der Rover wird unter anderem mit einer in der Schweiz hergestellten Spezialkamera ausgerüstet sein, die gezielt hochauflösende Bilder von der Marsoberfläche und den Gesteinen aufnimmt.


Die Arbeitsumgebung des Rovers auf dem Mars

Die Forscher werden die Kamera von der Erde aus steuern. Sie erhoffen sich, mit Hilfe der Aufnahmen Spuren von vergangenem Leben zu finden. «Wir üben im Labor, wie wir die besten Bilder von den Gesteinen machen können», erklärt Kuhn. Dabei spielen die Entfernung zu den Steinen und auch die Lichtbedingungen eine entscheidende Rolle. Alle im Labor erworbenen Erkenntnisse helfen später, die Arbeitsplanung des Rovers einfach zu gestalten. Die grosse Herausforderung wird sein, dass während der tatsächlichen Marsmission nur begrenzt Aufnahmen möglich sind: «Wir werden pro Tag genau ein Bild machen können», meint Kuhn. Da ist eine gute Planung essenziell. Ist eine Aufnahme misslungen, muss sich das Forscherteam 24 Stunden gedulden, bis der Rover das nächste Bild auf die Erde schickt.

Am vierten Anlass der Veranstaltungsreihe «Uni konkret – Wissenschaft erleben» öffnete die Universität Basel die Türen zum Marslabor und lud gemeinsam mit der Handelskammer beider Basel ein, Wissenschaft hautnah und verständlich zu erleben. Das Interesse war gross: rund 60 Besucherinnen und Besucher und diverse Journalisten wollten die künstliche Marslandschaft sehen.

Marslabor in Witterswil «Wir simulieren hier mit Sedimenten, Steinen und Lichtquellen die Arbeitsumgebung für ein Weltraumfahrzeug – den Rover – das die europäische Weltraumorganisation ESA im Jahr 2020 ins All schickt», so Prof. Dr. Nikolaus Kuhn.

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