Resilienz, Verantwortung, Zukunft
Von US-Zöllen bis geopolitische Spannungen – die Exportwirtschaft steht unter Druck. An unserem Fachkongress «Radar Aussenwirtschaft» spricht Verwaltungsrätin und Top-Managerin Barbara Kux über Strategien für mehr Resilienz, nachhaltiges Wachstum und die Rolle neuer Technologien in global unsicheren Zeiten.
Mein Kompass in Krisenzeiten ist die Erfahrung aus fünf großen Umbrüchen – vom Fall der Mauer über die Finanzkrise bis zu den Trump-Zöllen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt: Kurzfristige Hektik führt selten weiter. Entscheidend ist, an einer klaren, langfristigen Strategie festzuhalten. Nachhaltigkeit und Resilienz sind dabei keine Gegensätze, sondern die Grundlage für Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen haben immer wieder bewiesen, dass sie Krisen meistern können – durch Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit.
Diversifikation ist heute wichtiger denn je. Viele Firmen haben erfolgreich neue Märkte in Asien, im Nahen Osten und in Afrika erschlossen. Das zeigt: Wer flexibel bleibt, Lieferketten neu denkt und Abhängigkeiten reduziert, schafft Spielräume für die Zukunft. Dabei gilt es, die eigene Identität zu wahren. Qualität, Verlässlichkeit und Präzision sind Werte, die auch in neuen Märkten Bestand haben müssen.
Technologien wie KI oder Robotik sind wertvolle Hebel, um Unternehmen widerstandsfähiger zu machen. Sie ermöglichen bessere Prognosen, eine klügere Ressourcenplanung und flexiblere Produktionsprozesse. Robotik kann Lieferengpässe abfedern, KI handelspolitische Risiken frühzeitig sichtbar machen. Entscheidend ist, diese Technologien nicht nur für Effizienz, sondern auch für Nachhaltigkeit einzusetzen.
SAVE THE DATE - Fachkongress «Radar Aussenwirtschaft»
Dienstag, 11. November, 9.00 bis 13.30 Uhr
Wie können Unternehmen ihre Lieferketten in Zeiten von Handelskonflikten widerstandsfähiger machen? Wie lassen sich internationale Marktzugänge trotz Unsicherheiten gezielt nutzen? Und wie kann Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil werden? Diese Fragen diskutieren wir an unserem Fachkongress «Radar Aussenwirtschaft». Erfahren Sie, wie Freihandelsabkommen, nachhaltige Supply Chains und Risikomanagement Ihre Resilienz stärken.
Führungskräfte brauchen in unsicheren Zeiten Gelassenheit. Ich vergleiche das gern mit der Börse: Wer ständig kurzfristig «in and out» geht, verliert die Übersicht. Es geht darum, an einer langfristigen Strategie festzuhalten, mutig zu entscheiden und offen zu kommunizieren. Orientierung zu geben und Vertrauen zu schaffen ist die wichtigste Führungsaufgabe – gerade, wenn äussere Rahmenbedingungen unklar sind.
Meine Zuversicht schöpfe ich aus zwei Quellen: Erstens aus der Erfahrung, dass jede Krise auch Erneuerung bringt. Zweitens aus meinem Vertrauen in die Stärke unserer Wirtschaft. Sie hat schon oft bewiesen, dass sie sich erfolgreich anpasst, Innovationen hervorbringt und neue Märkte erschließt. Diese Fähigkeit gibt mir die Gewissheit: Wir werden gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.

Über Barbara Kux
Barbara Kux ist eine erfahrene Führungsperson und Mitglied in Verwaltungsräten und Beiräten mit Fokus auf Corporate Governance und Nachhaltigkeit. Sie war von 2008 bis 2013 erste Frau im Vorstand von Siemens AG, Deutschland, mit Erfolg in den Bereichen Beschaffung und Nachhaltigkeit, mehrfach ausgezeichnet durch den Dow Jones Sustainability Index als nachhaltigstes Industrieunternehmen der Welt. Aktuell hat sie mehrere Mandate inne, etwa bei Henkel, INSEAD, Universität Zürich, und andere. Zudem engagiert sie sich akademisch, unter anderem als Dozentin von MBA-Programmen an der Universität St. Gallen.
Barbara Kux ist Speakerin an unserem Fachkongress «Radar Aussenwirtschaft».