Wirtschaft in die Politik!

03.09.2020

Dass die Wirtschaft direkt in der Politik vertreten ist, liegt der Handelskammer beider Basel am Herzen. So begrüssen wir es, wenn sich Mitarbeitende von Unternehmen politisch engagieren. Umso mehr freut es uns, dass mit Luca Urgese und Patrick Huber gleich zwei unserer Mitarbeitenden für den Grossen Rat kandidieren.

Luca Urgese und Patrick Huber, ihr kandidiert im Oktober für den Grossen Rat – welchen Mehrwert bringt ihr in die Politik ein?

Patrick Huber: Wir stehen durch unsere Jobs jeden Tag in Kontakt mit unterschiedlichsten Unternehmen und kennen daher ihre Bedürfnisse, aber auch Befürchtungen und Nöte. Als Mitarbeiter der Handelskammer beider Basel, bringe ich diese Anliegen der Wirtschaft direkt in die Politik mit ein.

Luca Urgese: Wir haben da eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Wirtschaft und Politik. In der vergangenen Legislatur hat das Parlament Entscheide gefällt, die nicht besonders wirtschaftsfreundlich waren. Andere konnten nur äusserst knapp verhindert werden, weil die Mehrheitsverhältnisse so eng sind. Es braucht mehr Stimmen der Wirtschaft im Grossen Rat, die ausreichend Praxiserfahrung mitbringen. Das ist entscheidend für Basel.

Wenn wir in die Glaskugel der nächsten Legislatur schauen – was für Herausforderungen seht ihr für den Wirtschaftsstandort Basel und die hiesige Politik?

Urgese: Die Unternehmen in der Region leiden unterschiedlich stark in der aktuellen Krise. Klar ist, dass keine weiteren staatlichen Eingriffe und Zusatzbelastungen verkraftbar sind. Zusätzlichen bürokratischen Mehraufwand für unsere Unternehmen müssen wir konsequent bekämpfen. Wir müssen Sorge dazu zu tragen, dass wir den Unternehmen mittelfristig eine bessere Perspektive bieten können – ich denke hierbei beispielsweise an eine Senkung der Dividendenbesteuerung, ein qualitativ hochstehendes Bildungswesen und eine gute Erreichbarkeit unserer Region.

Huber: Bereits heute drohen massive Eingriffe in unsere Wirtschaft. So auch die zustande gekommene Initiative für einen kantonalen Mindestlohn. Diese stellt für einige Branchen eine grosse Bedrohung dar.

Luca Urgese und Patrick Huber Luca Urgese und Patrick Huber setzen sich für eine wirtschaftsfreundliche Politik ein.

Und wo seht ihr Chancen in der kommenden Legislatur?

Huber: Meinem Eindruck nach sind wir in Basel bequem geworden und meinen, nicht in unsere Infrastruktur und damit in unsere Zukunft investieren zu müssen. In diesem Sinne wünsche ich mir, ein klares JA zum Hafenbecken 3 im November. Ebenfalls zähle ich darauf, dass weitere wichtige Infrastrukturprojekte wie der Gundelitunnel, der Rheintunnel oder das Herzstück künftig nicht mehr torpediert, sondern von allen Beteiligten im Kanton mit Nachdruck unterstützt werden.

Urgese: Wir dürfen auch den Anschluss gegenüber anderen Regionen nicht verlieren. Beispielsweise hat der Kanton bei der Digitalisierung noch grosses Potenzial. Ich habe in den letzten Jahren mit Vorstössen konkrete Verbesserungen auf den Weg gebracht: Die Steuererklärung wird ab nächstem Jahr vollständig papierlos und das Baubewilligungsverfahren digitalisiert. Auch als Region haben wir im Bereich IT- und Tech-Industrie noch Luft nach oben. Diese Industrie ist für Basel eine riesige Chance, die wir in ihrem vollen Potenzial ausschöpfen müssen. Daran wird es in den kommenden vier Jahren noch viel Arbeit geben.

Grossratswahlen vom 25. Oktober 2020

Luca Urgese, bisher, kandidiert für die FDP im Wahlkreis Grossbasel-West
Patrick Huber kandidiert für die CVP im Wahlkreis Riehen

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