Vom Spin-Off zum etablierten Unternehmen

29.08.2019

Polyneuron Pharmaceuticals nahm dieses Jahr 22,5 Millionen Franken ein und kann nun mit seinem Wirkstoff die klinische Phase in Angriff nehmen. Das Unternehmen ist ein Spin-Off der Universität Basel.

Das Basler Startup Polyneuron Pharmaceuticals landete dieses Jahr einen grossen Erfolg: Das Unternehmen nahm in einer Finanzierungsrunde 22,5 Millionen Franken ein. «Damit können wir die erste klinische Studie an Patienten mit unserem Wirkstoff zur Behandlung der Autoimmunkrankheit Anti-MAG-Neuropathie durchführen», freut sich Dr. Ruben Herrendorff, Co-Gründer und CEO von Polyneuron. Das Unternehmen ist ein Spin-Off der Universität Basel, entstanden aus der Forschung am Departement Pharmazeutische Wissenschaften.

Zum Gründerteam zählen auch Dr. Pascal Hänggi, Chief Scientific Officer bei Polyneuron, Prof. Beat Ernst, ehemaliger Leiter des Instituts für Molekulare Pharmazie an der Universität Basel, und Prof. Dr. med. Andreas J. Steck, ehemaliger Vorsteher und Chefarzt der Neurologischen Universitätsklinik und Poliklinik Basel. «Während meines Pharmaziestudiums und meines Doktorats forschten wir an der Uni Basel an einem neuen Behandlungsansatz für Autoimmunkrankheiten, die das periphere Nervensystem betreffen», erläutert Ruben Herrendorff. Die Wissenschaftler identifizierten schon früh ein vielversprechendes Produkt. «Wir stellten fest, dass wir selbst eine Firma gründen müssen, um den Wirkstoff zu entwickeln. So kam eins zum anderen», erinnert sich der Jungunternehmer.

 

CEO von Polyneuron Pharmaceutical Ruben Herrendorff, CEO von Polyneuron Pharmaceuticals

Unterstützung der Uni Basel

Seit der Gründung im November 2014 bis im Frühjahr 2018 konnte das Startup seine «Inkubationszeit» in den Räumlichkeiten der Universität Basel verbringen und die dortige Infrastruktur nutzen. «Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung, das war für uns ein wichtiges Sprungbrett. Denn als junge Firma kann man sich die nötige Infrastruktur nicht leisten», so der CEO. Nun entwickelt sich das Unternehmen vom akademischen Spin-Off zu einem etablierten Unternehmen. Nach einem Zwischenstopp in Allschwil befindet es sich seit diesem Frühling im Technologiepark Basel.

Die Finanzierung erachtet Ruben Herrendorff als die grösste Herausforderung in der Anfangszeit. Die ersten drei Millionen im Jahr 2016 seien die schwierigsten gewesen, und auch für die aktuelle grosse Finanzierungsrunde war ein Jahr nötig, bis die Verträge mit den Investoren unterschrieben waren. Daneben mussten die Jungunternehmer ein Team zusammenstellen, Firmenstrukturen aufbauen und nicht zuletzt die wissenschaftlichen Herausforderungen meistern.

 

Ein wachsendes Team mit einer Vision

Die Jungunternehmer haben die Vision, ihr Produkt selber auf den Markt zu bringen. Die erste klinische Studie ist für nächstes Jahr geplant. Aktuell arbeiten 10 Personen bei Polyneuron, und bis Ende Jahr werden es bereits 15 sein. Das Team ist dabei, sein Produktportfolio auszuweiten und einen zweiten Wirkstoff zu entwickeln. «Jetzt geht es relativ schnell vorwärts», so Herrendorff, «es ist eine sehr spannende Zeit.»

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