Wirtschaftsspionage in der Schweiz – Studie soll Klarheit schaffen

25.06.2018

Wirtschaftsspionage macht vor keinen Grenzen Halt. In der Schweiz ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern das Phänomen der Wirtschaftsspionage trotz hohem öffentlichem Interesse und wiederkehrender Diskussion in den Medien unzulänglich erforscht und dokumentiert.

Sowohl konkrete Fälle als auch Verdachtsmomente sind in der Schweiz nur unzureichend erforscht oder dokumentiert. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Zum einen, weil Unternehmen Spionageangriffe gar nicht melden oder sich gar nicht bewusst sind, dass sie ausspioniert werden. Daher sind die Aufklärungsmöglichkeiten staatlicher Organe begrenzt.

Eine Studie soll Erkenntnisse bringen
Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat eine Studie in Auftrag gegeben, die das Ausmass der Wirtschaftsspionage in der Schweiz untersuchen soll. Das Institut für Strafrecht und Kriminologie der Uni Bern wird eine detaillierte Bestandsaufnahme der Thematik erstellen, um die finanziellen Schäden einschätzen zu können und die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Behörden und Unternehmen zu evaluieren.

Konkrete Schritte
Eine detaillierte Bestandsaufnahme der Problematik soll in relevanten Schweizerischen Wirtschaftsbranchen und Unternehmen Ergebnisse liefern. Die Unternehmen werden direkt von der Forschungsgruppe angeschrieben und sollen selbst die Qualität der Zusammenarbeit mit den staatlichen Organen – insbesondere mit dem NDB - einschätzen. Schliesslich können auf Basis dieser Erkenntnisse Hinweise zur Entwicklung und Steuerung von Aktivitäten der Spionageabwehr, eines Präventions- und Sensibilisierungsprogramms «Prophylax» des NDB formuliert werden.

Wer wird aktiv?

Die Studie wird von der Prison Research Group der Universität Bern am Institut für Strafrecht und Kriminologie unter der Leitung von Prof. (FH) Dr. Ueli Hostettler durchgeführt. Um ein seriöses Ergebnis zu erhalten, ist die Universität auf eine möglichst breite Teilnahme von Unternehmen angewiesen.

Kontakt oder Fragen zur Studie: Fabienne Zwahlen, fabienne.zwahlen@krim.unibe.ch.

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