Digitalisierung auch beim Zoll

29.09.2017

Die Digitalisierung hält auch beim Schweizer Zoll Einzug: 2018 startet DaziT, das Programm zur Transformation der Eidgenössischen Zollverwaltung EZV.

Laut Auskunft der Eidgenössischen Zollverwaltung verfolgt DaziT drei Hauptziele. Erstens soll der gesamte Geschäftsverkehr digitalisiert und damit der administrative Aufwand reduziert werden. Zweitens soll mehr Kundennähe und Mobilität entstehen, da die Dienstleistungen via Internet jederzeit und von überall in Anspruch genommen werden können. Damit wird die EZV - drittens - zu einer agilen und reaktionsfähigen Organisation, die schnell auf neue Herausforderungen reagieren kann. DaziT startet offiziell im Jahr 2018, erste Vorarbeiten werden aber schon 2017 geleistet. 

Exportdienste der Handelskammer beider Basel

Auch die Handelskammer beider Basel erbringt verschiedene Dienstleistungen im Exportbereich, unter anderem die Beglaubigung von Exportdokumenten im Auftrag der Eidgenössischen Zollverwaltung. Wie weit ist die Digitalisierung dieser Dienstleistungen fortgeschritten? Thorsten Hohmann, Abteilunggsleiter Exportdienste gibt Auskunft. 

Thorsten Hohmann, mit DaziT sollen die Prozesse der Eidgenössischen Zollverwaltung digitalisiert werden. Wie ist die Handelskammer beider Basel mit ihren Export-Dienstleistungen aufgestellt?

Wir sind Vorreiter, das dürfen wir guten Gewissens sagen. Vor elf Jahren haben wir e-origin entwickelt, unser eigenes Portal, das die Abläufe für Kunden digitalisiert und vereinfacht. Kunden können Anträge für Beglaubigungen sowie alle benötigten Dokumente einfach via Internet einreichen. Die Beglaubigung stellen wir in Form einer signierten pdf-Datei aus, deren Echtheit über eine darauf vermerkte Website geprüft werden kann. Die Bearbeitungsdauer während der Geschäftszeiten liegt bei fünf bis zehn Minuten. Die Zeitersparnis gegenüber dem herkömmlichen Weg ist enorm. Deswegen wurde unser System auch von mehreren anderen Kantonen übernommen. 

Eine weitere Dienstleistung der Handelskammer ist das Carnet-ATA. Was hat es damit auf sich?

Das Carnet ATA können Sie sich vorstellen wie einen Reisepass für Güter, der in vielen Ländern gültig ist. Gedacht ist das Instrument beispielsweise für Messestände oder Ausstellungsstücke, die nur vorübergehend in ein Land eingeführt werden sollen. Diesen Vorgang bieten wir seit diesem Jahr ausschliesslich elektronisch an. Dazu steht ein Laptop bei uns im Kundenbereich bereit: Kunden, die bisher ihre Anträge noch manuell eingereicht haben, können dies nun elektronisch tun − auf Wunsch unter unserer Anleitung. 

Sind solche Umstellungen auch mit Widerständen seitens der Kunden verbunden?

In diesem Fall überhaupt nicht.. Im Gegenteil: Für die Zeitersparnis sind alle dankbar, selbst wenn beim ersten Versuch noch eine gewisse Skepsis herrscht. Auch haben wir einen Helpdesk eingerichtet. Im Zweifel gehen wir den Vorgang Schritt für Schritt mit dem Kunden durch. Die Vorteile liegen dann schnell auf der Hand. 

Was einmal mehr beweist: Digitalisierung ist zu einem ordentlichen Teil Change Management.

Das sehe ich auch so. Natürlich gibt es immer wieder Kunden, die anfangs skeptisch sind. Doch oft zeigt sich im Gespräch, dass es dabei um ein Detail geht, das sich mit etwas Kreativität lösen lässt. Man darf die Betroffenen mit ihren Anliegen nicht alleine lassen. 

Lesen Sie mehr zu Digitalisierung und unserer Initiative «Are you digital?» unter www.are-you-digital.ch

 

 

 

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